Nette Unterhaltung

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chrischid Avatar

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Clara Flockheimer war zusammen mit ihrer Tochter nach Mallorca gekommen, um dort eine Auszeit zu nehmen und sich zu sammeln. In dieser Zeit hat sie sowohl Freundinnen als auch einen Mann kennen gelernt und überlegt nun dort zu bleiben. Alles läuft super, sie hat sogar wieder einen Job, doch plötzlich gibt es da eine Frau, der ihr neuer Freund mit Sicherheit nicht widerstehen kann und Clara wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Wieder flieht sie vor ihrem Leben und weiß nicht mehr ein noch aus...

 

'Ticket ins Paradies' ist die Fortsetzung von Gaby Hauptmanns Roman 'Rückflug zu verschenken'. Diesen habe ich zuvor nicht gelesen und kenne somit die Vorgeschichte nicht in allen ihren Details, aber ich bin der Meinung es ist auch nicht unbedingt notwendig diese vorher gelesen zu haben, denn die wichtigsten Fakten der Vergangenheit werden in diesem Roman nochmals aufgegriffen und kurz erläutert, so dass man gut im Bilde des Geschehen ist.

 

Der Roman lässt sich leicht, flüssig und schnell lesen, der Schreibstil der Autorin gefällt mir somit sehr gut, da man dem Geschehen leicht folgen kann, ohne dass man an irgendeiner Stelle stocken würde. Was ich nicht so gut finde ist, dass es keine Kapiteleinteilung gibt, sondern die Absätze schlicht und einfach einen Schauplatzwechsel oder einen Zeitsprung einläuten. Man muss sich zwar kurz orientieren, aber am Lesefluss ändert dies nichts. Ich finde es nur immer optisch ansprechender, wenn man noch zusätzliche Merkmale hat, dass nun ein Wechsel vor sich geht.

 

Die Geschichte selber ist für mich eine typische Frauengeschichte wie man sie sich vorstellt. Nichts hochtrabend Literarisches, mit etwas Witz, ganz viel Gefühl und natürlich Männern, die alles falsch machen. So ist zumindest das Klischee, welches der Roman meinem Empfinden nach auch abdeckt, was jedoch nichts negatives ist, denn die Autorin hat die richtige Mischung aus allen Elementen gefunden und verarbeitet. Inwiefern die Story nun realitätsnah ist oder nicht, darüber lässt sich streiten, aber ich denke, dass es einige Elemente gibt, die die ein oder andere Leserin bestimmt schon selber erlebt hat und sich somit gut in die Situationen hinein versetzen kann.

 

Auch wenn ich eigentlich solche klischeehafte Literatur nicht lese, hat es doch Spaß gemacht und einige Stunden Lesefreude hervorgerufen. Ob ich nun häufiger so etwas lesen werde bezweifle ich dennoch, aber es war auf alle Fälle mal eine schöne Abwechslung und war nicht enttäuschend.