Was geschah wirklich?

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Dies ist der zweite Teil einer Reihe. Hauptpersonen: Der evangelische Polizeiseelsorger Martin Bauer, der seinen Beruf liebt und sich doch zwischen Profession und Privatleben (in welchem es einige Probleme gibt) aufreibt. Dann ist da noch Verena Dohr, eine gewissenhafte Ermittlerin. Diese Kombination finde ich ganz erfrischend, von Profilern und Pathologen habe ich mittlerweile nämlich genug gelesen.
Der neueste Fall führt das Ermittlerduo in ein stillgelegtes Bergwerk. Die Leiche, die dort gefunden wird, wurde mit Messern traktiert und mit Honig übergossen. Eigentlich sollte der Polizeidekan Rüdiger Vaals die Kollegen am Tatort betreuen, was er aber nicht tun kann, da er vom Anblick der Leiche so schockiert war, dass er einen Herzinfarkt erlitt.
Bauer wundert sich: Gibt es eine Verbindung zwischen dem Toten und Rüdiger Vaals?
Der Krimi ist spannend geschrieben und die Figuren sind gut ausgearbeitet. Das setting finde ich besonders gut gewählt, mal was Anderes!
Die Protagonisten haben auch mit privaten Problemen zu kämpfen. Das liest man in Krimis sehr oft, und natürlich ist es auch realistisch, dass Leute in derart verantwortungsvollen Positionen besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Dennoch taucht dieses Erzählelement recht häufig auf und man muss es mögen. Aber es gibt, wie bereits erwähnt, auch kreative Ansätze in diesem sehr gelungenen Krimi, die das Ganze zu einem Lesevergnügen machen. Konkurrenzkämpfe am Arbeitsplatz und Kompetenzgerangel finden ebenso Eingang in die Geschichte wie kollegiales Verhalten und Spürsinn. Die Kapitellänge ist genau richtig, die Geschichte ist nicht zu langatmig erzählt. Man bemerkt auch, dass sich die Autoren wirklich Gedanken gemacht haben, der Roman ist gut strukturiert und durchdacht, die Spannung mündet in einem lesenswerten Finale! Ich vergebe 4,5 von insgesamt 5 möglichen Sternen für „Tiefer denn die Hölle“. Die Krimireihe werde ich im Auge behalten.