Psychothriller der selbst im Sommer Kälteschauern erzeugt

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Da hat sich die norwegische Krimiautorin Ruth Lillegraven kein leichtes Thema für ihr Debut ausgesucht. In ihrem Erstling „Tiefer Fjord“ geht es u.a. um häusliche Gewalt gegen Kinder. Ein kleiner Junge mit Migrationshintergrund wird von seinen Eltern ins Krankenhaus gebracht, die behaupten, dass er vom Baum gefallen sei. Schnell wird dem behandelnden Arzt klar, dass die diagnostizierte tödliche Hirnblutung so nicht entstanden ist. Als kurze Zeit später der Vater des Vierjährigen auf dem Krankenhausgelände tot aufgefunden wird, hätten so einige Personen des Krankenhauspersonals ein Mordmotiv.
Clara, die Frau des Diensthabenden Arztes, die sich schon längere Zeit um eine Gesetzesänderung im Bereich der häuslichen Gewalt gegen Kinder bemüht, muss erfahren, dass ihr Vorhaben aus politischen Gründen zurückgestellt wird. Doch dies ist nicht der einzige Punkt, der die Juristin bedrückt. Als junges Mädchen war sie in einen Autounfall verwickelt, bei dem ihr Stiefvater ums Leben kam. Die Leseprobe enthält eine Reihe von losen Erzählenden, die erst noch zusammengefügt werden müssen. Die Story wird jeweils aus verschiedenen Erzählperspektiven geschildert. Ich finde diese Anlage absolut spannend und schätze sie sehr bei Krimis. Das Thema ist brandaktuell, wenn auch keine leichte Kost. Sicherlich eine tolle Krimilektüre für Fans nordischer Krimis, die auch gerne im Sommer mal Kälteschauern beim Lesen verspüren möchten!