Hat mich nicht berührt

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lesezauber_zeilenreise Avatar

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Die Idee der Geschichte rund um die Geistertiere finde ich wirklich schön und sie hat viel Potenzial, um damit ein mitreißendes, spannendes, lustiges, schauriges, schönes Buch zu sein.

Leider wurde dieses Potenzial meiner Meinung nach von der Autorin nicht ausgeschöpft. Ja, gut, klar, es handelt sich um ein Buch mit der Zielgruppe 8-10 Jährige... da gehöre ich nun wirklich nicht mehr dazu. Dennoch ist auch für Kinder der Schreibstil zu oberflächlich und nichtssagend. Langweilig.

Es kam mir das ganze Buch über so vor, als hätte ich den Aufsatz einer Schülerin vor mir. Die Geschichte kratzt wirklich nur an der Oberfläche, es entsteht keine Spannung, kein Erschauern, kein Wow-Effekt. Der Schreibstil ist trocken und irgendwie steif und stockend. Und eben sehr oberflächlich.

Normalerweise berühren mich die Charaktere in einer Geschichte immer irgendwie. Entweder finde ich sie super, oder süß, oder schrecklich, oder ganz und gar total abscheulich und verachtenswert oder einfach nur sympathisch und zum liebhaben. Und normalerweise fühle ich mit, wenn ich ein gutes Buch lese und bin mittendrin in der Geschichte... hier nicht. Hier bin ich permanent der Betrachter von Außen, keine der Figuren berührt mich und ich habe das Buch am Ende geschlossen mit einem recht nichtssagenden Gefühl.

Das hat mich irgendwie ein bisschen geärgert, da die Figuren diese lieblose Behandlung nicht verdient haben. Sie hätten so viel Potenzial gehabt, wie oben schon erwähnt. Schade.

Meine Mutter (76 Jahre alt und erfahrene und begeisterte Kinderbuch-Leserin) hatte exakt die selben Empfindungen wie ich. Ich habe das Buch nun meiner 10jährigen Nichte geschenkt... sie hat noch nicht angefangen damit, ich kann daher also nicht berichten, wie ihr es mit dem Buch erging. Gern reiche ich diese Erfahrung aber nach.