Tillas erstes Abenteuer

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gisel Avatar

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Tillas Eltern streiten fast nur noch miteinander, deshalb beschließt Tilla, sie für einige Zeit zu verlassen. Sie bricht mit ihrem Eisenbahnwaggon, ihrer riesigen Fledermaus und verschiedenen Erfindungen ihres Vaters auf zu einem kleinen Abenteuer auf. Sehr hilfreich ist es dabei, Lügendrops und eine Tarnkappe und ganz viel Selbstbewusstsein zu haben. So entdeckt sie, wer tatsächlich den Gartenzwerg von Nachbarin Wimmers mit einem Hammer geköpft hat und warum überhaupt und kann Felix entlasten, dem diese Untat zur Last gelegt wird.
Wer keine Lügengeschichten mag, solle das Buch gar nicht lesen, damit beginnt das Buch. Es empfiehlt sich für Leser ab 8 Jahren, und es baut auf der Lebens- und Phantasiewelt dieses Alters auf. Die Protagonisten sind ausgestattet mit dem Witz und den Konfliktlösungsstrategien, die Kinder selbst aufbringen können, dazu kommen noch Tillas wundersame Hilfsmittel, die dort helfen, wo Kinder allein nicht mehr weiterkommen. Hier hat die Autorin sicher Pippi Langstrumpf zum Vorbild, die einen Gegenpunkt zur manchmal unverständlichen Welt der Erwachsenen bildet. Vieles an Tilla erinnert an Pippi: der Eisenbahnwaggon als eigenes Zuhause, die Riesenfledermaus als Haustier, der Mut und das Selbstbewusstsein sowie ihre Cleverness. Gegen Pippi und auch gegen Tilla kommt kein Erwachsener an.
Das Buch ist liebevoll aufgemacht mit kurzen Kapiteln und gelungenen Zeichnungen als Ergänzung zum Text, so dass es sich sowohl zum Vorlesen eignet wie auch zum Selberlesen. Man merkt der Autorin den Spaß beim Erzählen an, der sich in einem vergnüglichen Schreibstil und einer spannenden Fabulierkunst niederschlägt.
Es ist eine Freude, Tilla bei ihrem ersten Abenteuer zu begleiten, für Erwachsene, die sich noch etwas Kindliches aufbewahrt haben wie auch für Kinder, die von Tilla ganz viel Mut und Zuversicht und Selbstvertrauen lernen können, gekrönt von einem phantastischen Abenteuer.