Verrückte Reise mit viel Spaß

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mythenmetzfan Avatar

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"Tilla, Zwieback und der verrückte Eisenbahnwaggon" ist ein wunderschönes Kinderbuch mit Verrücktheiten, die wir sonst höchstens noch von Pippi Langstrumpf kennen. Tilla Puppilla lebt mit ihren Eltern Anton und Edda Puppilla etwas außerhalb einer Stadt an einer alten Eisenbahnlinie. Aber Anton Pupilla ist kein normaler Papa, er ist Erfinder, und auch wenn er seine Frau Edda mit seinen Erfindungen oft in den Wahnsinn treibt, viele funktionieren doch sehr gut und für die liebt ihn seine Tochter Tilla. Zu diesen gehören z.B. auch ein alter Eisenbahnwaggon, der Tilla ganz alleine gehört und mit vielen Extras ausgestattet ist. Außerdem auch z.B. auch noch Überraschungstee, der immer eine andere Geschmacksrichtung hat, und dabei auch so verrückte wie "Salmiakpastillen", oder sich-selbst-wiederauffüllende Streifenlimonade, die je nachdem wie man sie schüttelt, verschiedene Geschmacksrichtungen haben kann. Tillas Haustier ist Zwieback, eine Fledermaus, die durch einen Unfall mit Wachstumskeksen so groß geworden ist, dass Tilla sogar auf ihr reiten kann. 

Doch diese Erfindungen sind auch der Grund für Tillas Abenteuer: Deswegen streiten ihre Eltern nämlich sehr oft, und weil sie es nicht mehr aushält und ein sehr starkes Mädchen ist, kann sie sich trauen, was andere Kinder streitender Eltern wohl auch oft machen würden: Sie haut von zu Hause ab, und zwar, wie sie in einem Brief an ihre Eltern schreibt, so lange, bis sie nicht mehr streiten. Sie zieht ihren Waggon einfach (!) in den nächsten Bahnhof und hängt ihn an einen ICE. Als man sie entdeckt eröffnet die clevere Tilla kurzerhand ein Kinderspieleparadies zur Tarnung. Auf ihrer Reise bleibt sie dann in einer anderen Stadt, in der sie die Kinder Felix und Merle Kuschlick als Freunde gewinnt, ihnen hilft einen Unruhestifter in der Nachbarschaft dingfest zu machen und das Geheimnis um ein Kinderheim zu lüften. 

Die ganze Geschichte wird spannend aber einfach genug erzählt und ist, meiner Meinung nach ab der 2. Klasse gut zu lesen. Auch die Methode der Autorin, zwischendurch Kommentare und Erinnerungen einzuflechten finde ich sehr gut und auflockernd. Allerdings kommt mir das Ende dann doch etwas zu plötzlich, denn Tilla kommt am Ende des Buches nicht etwas wieder zurück zu ihren Eltern, obwohl diese in einem Brief schreiben, dass sie sich schon nicht mehr so oft streiten, sondern das Ganze ist auf eine Fortsetzung ausgelegt und endet einfach nach dem ersten bestandenen Abenteuer. Das wird vorher gar nicht angedeutet, deswegen fand ich es etwas zu überraschend, aber der Spannungsbogen bleibt und es ist ein schönder "Cliff-hanger"!