liebevolle Geschichte mit einem Hauch Zucker und einer Prise tieferer Sinn

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liz 2910 Avatar

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Zitat: „Es bedeutet viel Verantwortung, das Herz eines anderen so in den Händen zu halten.“ S. 44


Inhalt: To all the boys I’ve loved before - Jenny Han

Lara Jean hat kein besonders spektakuläres Leben. Das liegt nicht an mangelnder Fantasie oder Herz, nein Liebeskummer und unsterblich verliebt sein sind ihr nicht fremd. Sie und ihre Schwester sind seit dem Tod ihrer Mum eine eingeschworene Gesellschaft, doch dann verliebt sich Lara Jean wieder und zwar ausgerechnet in den Freund ihrer großen Schwester. Klar, dass das niemand erfahren darf und so beginnt sie Briefe zu schreiben, Abschiedsliebesbriefe, die sie sind in einer Hutschachtel versteckt. Doch eines Tages finden die Briefe den Weg in den Briefkasten … und das Chaos beginnt!


Meinung:

Ich habe „To all the boys I’ve loved before“ schon öfter in Buchläden oder im Internet gesehen und fand sowohl Cover, als auch Titel wirklich ansprechend. Der Klappentext hat mich jetzt nicht wirklich überzeugt, aber dann habe ich es in der Bücherei gefunden und mir direkt geschnappt (neben 16 anderen, warum gucken die eigentlich immer alle so komisch, wenn man mit einem Stapel Bücher aus der Bücherei marschiert?).

Das Buch hat einen sanften Einstieg. Die Figuren tauchten auf und blieben schnell in Kopf und Herz hängen. Kitty, die jüngste, Lara Jean (den Namen finde ich übrigens absolut furchtbar!) und Margot, die Älteste. Sie sind eine tolle Kombi aus Humor, Leidenschaft und Schwestern Power. Man fühlt sich gleich mit jeder Figur verbunden.
Kitty möchte unbedingt einen Hund haben und wünscht ihn sich mit aller Macht zu Weihnachten. Margot bereitet sich darauf vor nach Schottland zu ziehen, schreibt Listen wie Lara Jean die Kaffeemaschine bedienen soll und andere Dinge. Es wird nicht leicht für die Familie werden, das merkt man, sie sind ein eingeschworenes Team.
Dass sie ihre Mutter verloren hat ist wahnsinnig traurig, aber zu sehen, wie sehr sie jetzt zusammenhalten, ist wunderschön.

Und dann ist da noch der Junge von nebenan, Josh. Der perfekte Kleinstadtjunge, der mit deiner kleinen Schwester spielt und mit deinem Dad angeln geht, während er dir Blumen und Kaffee schenkt. Margot und Josh sind sehr glücklich, doch dann entschließt Margot sich, die Beziehung zu beenden, als sie nach Schottland geht und plötzlich wird alles anders. Plötzlich findet sich Lara Jean auf dem Beifahrersitz wieder und alleine mit Josh im Dinner. Und die Gefühle, die sie so lange vor ihm versteckt hat, die die sie eigentlich nicht fühlen wollte, kommen zurück. Und dann sind plötzlich die Briefe weg, die Briefe die Lara Jean an die fünf Jungs geschrieben hat, in die sie verliebt war. Darunter auch der an Josh.

Der Schreibstil ist einfach und macht es einem leicht in die Geschichte einzutauschen. Es ist alles sehr schön beschrieben, einfach Sätze, aber warme Bilder voller Farbe.
„Draußen fällt Schnee, winzige flüsterleise Flocken.“ S. 302
Die Autorin achtet auf Kleinigkeiten und gibt dem ganzen einen richtig liebevollen Touch, was mir sehr gut gefallen hat.

Neben Josh und der Familie gibt es noch Chris. Chris wird mit einer Straßenkatze verglichen. Sie ist wild, ungezähmt, kommt und geht, wann sie will. Sie schwimmt gegen den Strom, eckt überall an und hat den Ruf einer Schlampe. Aber zu Lara Jean ist sie ehrlich und eine Freundin, die zu ihr steht.

Die Briefe sind also verschickt worden und bis auf einen, kommen sie auch alle an. Die Reaktionen sind interessant und die Briefe werden aufgeschrieben, das fand ich toll. Einer der Briefmenschen ist Peter K., ein alter Freund, den Lara Jean irgendwie aus den Augen verloren hat. Die Beiden beginnen ein riskantes Spiel zu spielen

Ich mag Geschichten mit kleinen Schwestern. Und ich mag Geschichten, die nicht so verlaufen, wie ich dachte. Sie ist mir ans Herz gewachsen, aber leider ist das Ende dann doch wieder abgerutscht. Ich verstehe auch nicht wirklich wofür ein zweiter Band gut sein soll, das hätte man (meiner Meinung nach) viel schöner machen können, ohne dieses Am-Ende-muss-ich-dich-nochmal-kurz-hassen-obwohl-alle-Leser-wissen-dass-das-dumm-ist. Ich fand das wirklich wirklich schade, weil bis dahin mochte ich das Buch ehrlich. Ich bin zwar kein Fan von „Ich-bin-verliebt-in-meinen-zukünftigen-Schwager“, aber es war nicht so schlimm umgesetzt und die guten Sachen haben überwogen.

Band II möchte ich trotzdem lesen, aber ob ich ihn mir neu kaufe glaube ich eher nicht. Ich warte auf die Bücherei oder Tauschticket (:


Urteil: Eine liebevolle Geschichte mit einem Hauch Zucker und einer Prise tieferer Sinn, deren Ende leider eher zartbitter Schokolade ist und die mag ich nicht =P Von mir gibt es sehr gute drei Sterne und eine Leseempfehlung  Viel Spaß beim Lächeln und Lieben <3