1 Ärztin ohne Grenzen

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Marion, gutbezahlte Oberärztin in einer Hamburger Klinik, verlässt ihre gesicherte Existenz um etwas neues auszuprobieren. Mit 48 Jahren, findet ihr Vater, ist sie dazu noch jung genug. Ihre Töchter sind erwachsen und in der Ehe mit Paul kriselt es. Nichtigkeiten lösen immer öfter Streit aus und das alltägliche Einerlei scheint die Basis der Beziehung aufgefressen zu haben. Zeit also neue Horizonte zu entdecken. Für Marion heißt die erste Station dazu: Paris. Dort soll sie in einem Vorbereitungsseminar auf ihren Auslandsaufenthalt bei "Ärzte ohne Grenzen" vorbereitet werden. Noch ahnt Marion nicht, dass schon der Besuch bei ihren Pariser Freunden, den Bonniers, ihr Leben für immer verändern wird.

Allein der Klappentext hätte mich schon zu dem Buch greifen lassen. Ich finde es immer hilfreich aktuelles Zeitgeschehen in Romanform lesend zu vertiefen. Sachliche Nachrichtenmeldungen über den Krieg in Syrien oder den Einsatz internationaler Hilfskräfte sind zwar informativ, aber eben sachlich. Ein guter Schriftsteller bettet diese Informationen in einen Hintergrund ansprechender Prosa. Alex Berg scheint eine solche Schriftstellerin zu sein. Schon das erste Kapitel endet mit einem Cliffhanger, der neugierig macht. Was wird passieren, das Marion Paris für alle Zeit verdüstert? Mich interessiert aber auch, wie die Autorin die Arbeit der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" beschreibt. Mich hat schon immer beschäftigt, was Menschen dazu bringt, unter Einsatz des eigenen Lebens, das Leben anderer zu retten.