Tochter der Angst

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elohym78 Avatar

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Da sie in ihrem Leben wenig Sinn und noch weniger Fortschritt sieht, beschließt die Ärztin Marion Sanders, sich bei Ärzte ohne Grenzen zu bewerben. Sie wird angenommen und bereitet sich nun auf ihren Einsatz in Paris vor. Ihre Familie lässt sie fasst leichten Herzens in Deutschland zurück, verbindet sie doch wenig mit ihrem Mann und ihre erwachsenen Töchter führen ein eigenes Leben. Einzig um ihren Vater tut es ihr leid. Kaum in Paris angekommen, lernt sie die kleine Zahra kennen, ein Flüchtlingsmädchen aus Syrien.

Noch bin ich ehrlich gesagt ziemlich zwie gespalten, was die Leseprobe angeht, weil ich mir nicht sicher bin, in welche Richtung sie sich entwickeln wird. Zielt Alex Berg wirklich auf die grausame Realität syrischer Flüchtlinge ab, oder schreibt doch eher nur einen Krimi, der in Paris spielt? Mich bewegen die Schicksal sehr und ich fände es toll, wenn jemand mal die Menschen in Syrien in den Mittelpunkt stellen würde.
An sich gefiel mir der Auszug noch nicht wirklich gut. Zu viele Personen mit zu viel Hintergrund, als dass ich mir wirklich eine halbwegs fundierte Meinung bilden könnte. Aber das ist ja oft am Anfang eines Buches so.

Marion Sanders gefällt mir als Protagonistin auf den ersten Blick sehr gut. Eine gestandene Frau in der Mitte ihres Lebens, die eigentlich alles hat und doch noch auf der Suche ist. Sie wirkt nicht wie jemand mit einer Sinnkriese, der plötzlich vor der 50 steht und sich denkt, ach, jetzt oder nie, nein, sie möchte einfach etwas zurück gegeben von dem Guten, was sie erleben durfte.
Ärzte ohne Grenzen sind schon immer meine stillen Helden gewesen und werden dies auch immer bleiben. Ich finde es gut, wenn mal jemand ein Buch über diese außergewöhnlichen Menschen schreibt!