Tochter der Angst

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jazzie Avatar

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Im Verlauf der Leseprobe lernt man bereits mehrere Charaktere kennen: Die deutsche Ärztin Marion, die sich in Paris auf ihren einjährigen Einsatz bei "Ärzte ohne Grenzen" in Zentralafrika vorbereiten wird. Claude Baptiste, der für den französischen Auslandsnachrichtendienst DGSE arbeitet. Marions langjährige Pariser Freundin und Ersatzmutter Louise Bonnier und deren Neffen Jean Morel, der das syrische Flüchtlingsmädchen Zahra aus einer Flüchtlingsunterkunft herausholt und zu seiner Tante bringt. Bereits in den kurzen Einführungen spürt man die Tiefe der Hauptfiguren. Sie alle haben ihr Päckchen zu tragen, doch in der Probe erfährt man lediglich Marions Hintergründe, Sorgen und Ängste. Auf die Geschichten der anderen Charaktere machen kurze Einstreuungen von Informationen neugierig. Vor allem interessiert es mich, zu erfahren, welche Verbindung Jean Morel zu Zahra und ihrer Mutter hat und natürlich die Geschichte des syrischen Mädchens. Einige wenige Sätze lassen den Leser bereits erahnen, dass Zahra das Leben aller Beteiligten verändern wird.
Der Schreibstil gefällt mir gut. Er ist flüssig zu lesen und wirkt passend zum Thema der Geschichte nicht zu platt. Dem Autor gelingt es, Szenerien sehr atmosphärisch und bildlich darzustellen.