Klingt interessant

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ismaela Avatar

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Diese LP ist auf Grund ihrer längeren... hm, Länge... besser einzuordnen, weil man ein bisschen mehr erfährt, als nur die ersten Absätze eines Buches. Der Schreibstil ist flüssig und flott lesbar, die Dialoge sind gut formuliert (immer ein Knackpunkt für mich). Die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind auch gut gelungen, vielleicht ändert sich die "Verteilung" im Laufe der weiteren Geschichte, aber ich persönlich finde es sehr angenehm, dass das meiste doch in der Gegenwart spielt, und nicht in der Vergangenheit, weil für mich diese Kultgemeinschaft um diese Hohepriesterin etwas zu esoterisch und abgehoben daherkommt. Wie gesagt, vielleicht ändert sich dies im Laufe des Buches und man erfährt mehr über diese Gemeinschaft.
Ab und an fand ich einzelne Situationen ein bisschen unglaubwürdig, oder besser: ein bisschen ungeschickt - zum Beispiel der überstürzte "Ausbruch" Theas aus dem Krankenhaus (in ihrer Situation etwas sehr konstruiert), oder dass Romy während eines ernsten Gespräches mit ihrem Chef (!) einen Handyanruf nicht nur entgegennimmt, sondern sich damit auch noch aufhält, obwohl es um rein privates geht, oder auch der Zufallsbesuch im Reisebüro. Solche Stellen haben mir persönlich den Eindruck vermittelt, das die Autorin die Geschichte mit Gewalt in eine bestimmte Richtung drücken will, und das hat sie, finde ich, eigentlich gar nicht nötig. Sie schreibt flüssig, und man merkt, dass sie das durchaus kann.

Wie sich die Geschichte weiterentwickelt, und ob dieses ganze Sammelsurium an Reinkarnation, Verbindungen in die Vergangenheit, dubiose Arzneimittelgeschäfte, gefährliche Gegner aus irgendwelchen Kartellen, und mittendrin eine Augsburgerin und ihre krebskranke Freundin (die am Ende vielleicht sogar durch diesen steinzeitlichen Wundertrunk geheilt wird??) am Ende nicht alles überfrachtet, wird man erst wissen, wenn man den ganzen Roman gelesen hat.

Ein weiterer Minuspunkt muss ich leider dem Cover geben. Es wirkt in der Gestaltung wie ein Esoterikratgeber und kommt daher ein bisschen flach rüber. Das ist aber ein rein subjektiver Eindruck, der mit der eigentlichen Geschichte nicht unbedingt was zu tun haben muss.

Alles in allem eine interessante Geschichte, für die ich mich auf jeden Fall erwärmen könnte.