Die Tochter des Drachenbaums

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vonnikind Avatar

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Romy klettert leidenschaftlich gern, doch eines Tages stürzt sie ab - und überlebt. Doch von diesem Zeitpunkt an ist nichts mehr so, wie es war, denn Romy beginnt auf einmal, Episoden aus dem Leben von Iriomé zu erleben, die allerdings im 15. Jahrhundert lebte. Mehr und mehr enthüllen sich Romy die Geheimnisse der Guanchen und ihres Heilmittels Amakuna. Als Romy, die als Ärztin in der Medikamentenforschung arbeitet, ihre Freundin Thea damit vom Krebs heilt, befindet sie sich plötzlich auch noch inmitten der Intrigen der Pharmaindustrie und muss am Ende sogar um ihr Leben fürchten. Und es tauchen Personen auf, die ebenfalls mit der Geschichte zu tun haben. Langsam gebinnt Romy, an Wiedergeburt zu glauben. Liegt es an ihr, zu Ende zu bringen, was Iriomé begonnen hat?

Susanne Aernecke ist ein spannender Roman gelungen, der die Vergangenheit und die Zukunft miteinander verbindet. Zwei Frauen in unterschiedlichen Zeiten teilen das gleiche Schicksal. Sie sind Hüterinnen eines Geheimnisses und müssen entscheiden, ob die Menschheit reif genug ist, daran teilzuhaben. Dabei erleben sie ein fast identisches Schicksal, dass mit Verfolgung, Verrat und auch Mord zu tun hat.
Der Roman ist relativ fesselnd geschrieben und gibt Einblicke in die Geschichte der Kanarischen Inseln und der spanischen Eroberer. Damit wird ein historisches Kapitel angeschnitten, dass bisher in ähnlichen Romanen eher wenig Beachtung fand. Der Leser fiebert mit den beiden Frauen und liebt und leidet gemeinsam mit ihnen. Einige Stellen sind ein wenig langatmig. Gerade in den ersten Kapiteln wünscht man sich mitunter, die Handlung würde ein wenig schneller voranschreiten. Doch in der zweiten Hälfte des Buches jagt ein spannender Moment den nächsten. Alles in allem ein sehr gelungener Roman.