Liebe und starke Frauen

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goch9 Avatar

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Während einer einsamen Klettertour wird Romy Conrad, Laborärztin bei Biotex, von einer Panikattacke überrascht. Sie stürzt auf die eisigen Felsen und verliert das Bewusstsein. Stunden später erwacht sie in einer Höhle nahe der Absturzstelle. Unerklärlicher Weise ist sie unverletzt, aber sie ist sich sicher, in den vergangenen Stunden eine andere Zeitzone erlebt zu haben.

Als sie ihrer krebskranken Freundin Thea von ihren Erlebnissen und mystischen Erscheinungen erzählt ist diese sofort neugierig und recherchiert im Internet ob Romy tatsächlich reale Personen „gesehen“ haben kann.

Thea ist unheilbar an Krebs erkrankt und bricht gerade die anfangs erfolgversprechende Therapie des Medikaments Avistan ab. Sie hat nichts mehr zu verlieren und stürzt sich in die Recherche über die Ureinwohner der „Insel der Glückseligkeit“ heute La Palma genannt.
Thea und Romy brechen nach La Palma auf um Spuren und Hinterlassenschaften der Ureinwohner suchen. Ihnen ist nicht klar, in welche Gefahr sie sich begeben.

Der Roman spielt in zwei Zeitebenen. Einerseits die Vergangenheit, die sich in Träumen und nach Einnahme berauschender Pilze offenbart. Andererseits die Gegenwart, in der Romy und ihre Freundin Thea leben. Verbunden sind die einzelnen Protagonisten aus der Vergangenheit und Gegenwart durch die Einnahme von Amakuna. Die Zeitsprünge und Erzählebenen sind dadurch immer gut begründet und nachvollziehbar. Die Vergangenheit liefert uns einen großen Abriss der Eroberung La Palmas durch den Konquistador Alonso Fernández de Lugo, sowie der Juden-und Maurenverfolgung in Spanien zur Zeit der Inquisition. Ich fand mich als Leser in einem gutrecherchierten historischen Roman wieder, der anschaulich und lebendig die damaligen Ereignisse erzählt.
Die Liebesgeschichte über die Jahrhunderte war für mich ein wenig zu dick aufgetragen, aber das hat dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.

Liebe, Mystik, Abenteuer – ein Buch wie eine Traumreise.

Ja, das ist eine treffende Ankündigung des Buches. Ich fühlte mich in die Vergangenheit entführt und, von mir aus auch, auf einer Woge der Liebe durch die Jahrhunderte getragen.

Die Beschreibung der Insel und der Lebensweise der Ureinwohner war so lebendig und bildhaft dass ich große Lust verspüre einmal die Kanaren zu besuchen.