Spannender History-Thriller

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roma84 Avatar

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Dr. Romy Conrad arbeitet als Laborärztin in einem Augsburger Pharmakonzern. Sie ist in großer Sorge um ihre beste Freundin Thea, denn diese ist an Krebs erkrankt und die Prognose ist nicht gut. Sie nimmt zudem an einer Studie für ein neues Medikament gegen Krebs teil und Romy ist überzeugt, dass dieses Medikament nicht ausgereift ist und zu diesem Zeitpunkt den Patienten nur schadet. Mit dieser Meinung bringt sie allerdings einen großen Pharmakonzern sehr gegen sich auf. Um sich von diesen Gedanken abzulenken, unternimmt sie eines Tages mal wieder eine Klettertour und zwar allein und ohne eine Sicherung. Und es kommt, wie es kommen muss, sie bekommt plötzlich eine Panikattacke und stürzt mehrere Meter tief ab.
Im zweiten Kapitel wird der Leser dann augenblicklich von der Gegenwart in die Vergangenheit katapultiert und lernt eine weitere junge Frau kennen, eine Ureinwohnerin La Palmas, die 17-jährige Iriomé. Außerdem wird der Leser gleich mit einem der Rituale der Ureinwohner La Palmas konfrontiert, denn es ist Winter und der kürzeste Tag des Jahres. An diesem Tag begibt sich die oberste Medizinfrau Tichiname mit Hilfe des Pilzes Amakuna, in eine Art Trance-Zustand, um von den Göttern etwas über die Zukunft ihres Volkes zu erfahren. Doch die Vorhersage der Götter ist mehr als bedrohlich, sie sagen voraus, dass Männer mit Schiffen auf die Insel kommen und den Stamm vernichten werden. Tichiname ist über diese Vorhersage so in Furcht, dass nach dieser Vorhersage plötzlich alles Leben aus ihr weicht. Iriomé ist dazu auserkoren, die nächste obere Medizinfrau zu werden und sie muss nun weiße überlegen, wie sie ihr Volk nun schützt.
Nach diesem Kapitel ist der Leser wieder in der Gegenwart. Nach ihrem Sturz erwacht Romy und wundert sich zum einen über einen seltsamen, erdigen Geschmack im Mund und zum anderen wundert sie sich, dass sie diesen Sturz scheinbar völlig unversehrt überlebt hat. Aber sie kann sich an nichts mehr erinnern, was nach dem Absturz geschehen ist. Sie erinnert sich nur sehr lebhaft an diesen Traum von der jungen Iriomé und dieser Zeremonie.
Dieser Traum lässt Romy nicht los. Sie spürt irgendeine Verbindung zwischen sich und Iriomé. Sie erzählt ihrer Freundin Thea von ihrem Traum und diese überredet sie, gemeinsam mit ihr nach La Palma zu reisen und Nachforschungen anzustellen. Romy muss nicht lange gebeten werden und bald sitzen die Beiden im Flugzeug unterwegs zu einem Urlaub, der ihr ganzes Leben verändern und auch gefährden wird.
Der Autorin ist hier ein Genre-Mix gelungen, denn zum einen ist es ein historischer Roman, andererseits auch ein Thriller und eine Liebesgeschichte. Aber dies hat nicht zu einer Verwirrung des Lesers geführt, sondern die Autorin hat diese Genres geschickt miteinander verknüpft. Es war spannend bis zur letzten Seite. Außerdem öffnet einem das Buch auch wieder die Augen über die Macht- und Geldgier und den Egoismus der Menschheit. Ein wirklich wunderbarer Roman den ich regelrecht verschlungen habe und am Ende dann etwas traurig war, als ich das Buch dann ausgelesen beiseitelegen musste. Aber es gibt ja zum Glück bald eine Fortsetzung, denn dieses Buch war nur der Beginn einer Trilogie.
Des Weiteren hat Susanne Aernecke es geschafft, ihre Wahlheimat La Palma wirklich sehr schön in Szene zu setzen, sodass der Leser sich die ganzen Schauplätze der Geschichte wirklich bildlich vorstellen konnte und bei mir hat sie sogar den Wunsch geweckt, selbst mal nach La Palmas zu reisen.
Da dieses Buch mich so begeistert hat, vergebe ich hier sehr gern 5 von 5 Punkten und spreche eine ganz klare Leseempfehlung aus!