Schicksalshafte Zeitgeschichte

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Defne Suman widmet ihren Roman „Tochter einer leuchtenden Stadt“ allen, „die aus ihrer Heimat vertrieben wurden.“
Es ist ein Konfrontationsroman, der mit der Geschichte und der Bevölkerung einer Stadt tief verwurzelt ist.
Es ist das leise Vermächtnis vieler Menschen, die den Zerfall einer kosmopolitischen Zeit und der multikulturellen Gesellschaft bezeugt haben und Opfer wurden.

Im September 1905 erblickt ein kleines Mädchen das Licht der Welt in der als Perle des Orients bezeichneten Stadt Smyrna/Izmir. In der bunten Hafenmetropole leben Menschen aus diversen ethnischen Kulturen zusammen. Im Zentrum stehen fünf Frauen, verbunden durch ihre Heimatstadt und ein Neugeborenes. Frauen in einer bewegten Zeit mit einem bewegten Schicksal wurden Zeugen vieler Ereignisse.
Wie tief sind die levantinische Edith, die armenische Hebamme Melina, die griechische Katina und die türkische Sümbül mit dem Mädchen verbunden?
Warum verstummt Scheherzade für ein halbes Jahrhundert?

Neben vieler fiktiver Charaktere, tauchen auch historische Persönlichkeiten in diesem Buch auf, welches auf epochale Ereignisse zwischen 1905 und 1923 zurückgreift. #defnesuman blickt nicht nur auf die Zeitgeschichte zurück, sondern verleiht mit ihrem Werk eine Stimme zu Verlusten.
Vor allem ist dieses Buch eine Hommage an eine Stadt und deren damalige Einwohner, die ihre Heimat unter schmerzhaften Umständen verlassen mussten. Defne Suman greift diesen historischen Aspekt bzw. Verlust auf und weist auf die Wichtigkeit des Erhalts der Multikulturalität.