Leichte Urlaubslektüre

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straubsi Avatar

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"Tod auf Madeira" ist eine leichte Urlaubslektüre, die man trotz der fast 370 Seiten schnell lesen kann. Die Grundidee ist durchaus spannend und auch gut umgesetzt. Die Protagonistin Laura, die aufgrund der Affäre ihres Mannes sich der Reisegruppe ihrer Freundin nach Madeira anschließt, ist Autorin von Kriminalromanen und möchte auf der Insel sowohl über ihre gescheiterte Beziehung nachdenken als auch als Autorin wieder zu sich finden. Völlig unerwartet gerät sie dann selbst in einen Mordfall und trifft zudem auf einen attraktiven, aber trauernden Kommissar, der ihre Hilfe als Dolmetscherin benötigt. Da sie Portugiesisch spricht, ist sie bereit, dies zu tun und setzt dabei bereitwillig ihre Autorenfähigkeiten ein, um selbst zu ermitteln. Einerseits entwickelt sich so eine vorsichtige Geschichte zwischen dem Kommissar und der Protagonistin, andererseits wird so nach und nach deutlich, dass eigentlich jeder aus der Reisegruppe ein Motiv für den Mord gehabt haben könnte. Der eigentliche Mörder wird erst spät entarnt und es ist tatsächlich so, dass der Leser lange nicht weiß, wer den Mord gegangen hat. Soweit ist das Buch wirklich empfehlenswert und das Ende macht macht meiner Erachtens deutlich, dass der Kommissar weitere Fälle lösen wird. Schade, dass die Diolage streckenweise doch recht gefühlslastig sind. Insgesamt ist der Roman sprachlich sehr einfach gehalten und die beständige Melancholie des trauernden Kommissars ist auf Dauer etwas zu viel. Allerdings lässt der Schluss ja hoffen, dass er diese überwindet. Das Cover erinnert mehr an einen Reiseführer als an einen Kriminalroman und passt meiner Meinung nach nicht so recht zum Titel. Wer allerdings Kriminalromane ohne Brutalität und Gewaltdarstellungen mag und sich darauf einlässt, die Lebensgeschichten der Mitglieder der Reisegruppe zu verfolgen, um dem vermeintlichen Mörder auf die Spur zu kommen, der hat sicherlich Freude an diesem Roman.