Queria um bica, por favor

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kleine hexe Avatar

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Thomas Bento hat einen gut gemachten Krimi geliefert, der Lust auf eine Fortsetzung macht. Die agierenden Personen sind klar definiert, ihre Motivation für einen Mord ist nachvollziehbar. Der Reihe nach rücken die Mitglieder der inhomogenen Reisegruppe als Tatverdächtige in den Vordergrund um dann wieder aus dem Fokus zu verschwinden. Die falschen Fährten, denen Comissario Torres und seine selbsternannte Assistentin Laura akribisch nachgehen sind interessant und wirken nicht wie aufgesetzt, nur um die Handlung zu verlängern. Zur eigentlichen Handlung: das arme Mordopfer hat seinen Tod mehr als verdient. Ziemlich bald weinen wir ihm keine Tränen mehr nach.

Achtung, Spoiler! Etwas zwiespältig empfand ich das Verhältnis zwischen Laura und dem Kommissar. Einerseits ist da eine gewisse Attraktion zwischen ihnen, es knistert direkt. Aber keiner will dem so richtig nachgeben. Laura, weil sie sich nicht sicher ist, ob das nicht nur geschehen würde um sich an Matthias zu rächen, den sie in Flagranti erwischt hat. Maurice Torres hat zwei Jahre zuvor seine Frau verloren und kann ihren Verlust nicht verwinden. Jetzt tut er sich schwer Gefühle für eine andere Frau zuzulassen.

Kommen wir zur wahren Hauptgestalt des Krimis: die Insel Madeira. Sie wird so schön beschrieben, Land, Flora und Leute, dass ich mich am liebsten in den ersten Flieger nach Madeira setzen würde. Jetzt habe ich Fernweh nach einer wunderschönen Insel mit höflichen, herzenswarmen und freundlichen Menschen und einer hervorragenden Küche.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig, ab und zu mit einer gehörigen Prise Humor gewürzt, man denke an den Vortrag über die Magie der Steine denen sich Laura ausgesetzt sieht. Ab und zu leider eine leichte Abdrift ins Triviale, ich sage nur "markantes Kinn" aber das tut dem Krimi keinen allzu "markanten" Abbruch.