Strandlektüre oder wie kommt die Erdnuss in den Kuchen

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juma Avatar

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Laura, eine Schriftstellerin in der Ehekrise und mit leichtem Burnout landet in der Madeira-Reisegruppe ihrer besten Freundin Britta. Es soll sie ablenken vom untreuen Ehemann und auf andere Gedanken bringen. Brittas Plan geht auf, obwohl die Reisegruppenteilnehmer schon recht gewöhnungsbedürftig sind. Aber solange Laura interessantes "Material" wittert, nimmt sie das gelassen hin. Doch schon bei der ersten großen Wanderung geht etwas gehörig schief, Stefan stirbt vor aller Augen an einem anaphylaktischen Schock. Klar wird auf den ersten Blick nur: Schuld ist der Kuchen, es waren wohl Erdnüsse drin. Damit beginnt das Drama der Suche, zuerst nur nach einem Schuldigen, dann nach einem Mörder, denn alles deutet darauf hin, dass Stefan der Kuchen absichtlich verabreicht wurde und sein Notfallset spurlos verschwunden ist. Laura wird vom portugiesischen Kriminalkommissar mir nicht, dir nichts zur Dolmetscherin gemacht und so bekommt sie einen guten Einblick in die Arbeit der Polizei und die unterschiedlichsten Charaktere ihrer Reisegruppe und des Hotelpersonals. Als dann Britta als Verdächtige verhaftet wird, ist es aus mit Lauras Zurückhaltung, sie fühlt sich gezwungen, selbst zu ermitteln. Was dabei herauskommt und wer der Täter ist, verrate ich natürlich nicht.
Die Geschichte gestaltet sich unterhaltsam und abwechslungsreich, das Buch liest sich schnell und leicht. Mich störten die vielen, sich oftmals wiederholenden Klischees, egal ob es um den Alkoholiker Philip oder die schwer melancholischen Portugiesen - inklusive Kommissar Torres - geht, und andauern gibt es Bica oder Poncha. Was mir aber gefallen hat, waren die Beschreibungen Madeiras; das passt auch zum schöner Coverfoto. Für mich ein echter Anreiz, dort einmal hinzufliegen. Fazit: unterhaltsame Urlaubslektüre.