Hart am Wind

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
r.e.r. Avatar

Von

Da uns die Wetterlage derzeit Sonne, Wind und einen Hauch von Frühling beschert, könnte der neue Krimi von Viveca Sten nicht passender kommen. Die Segelsaison hat zwar noch nicht begonnen, aber schon nach der Leseprobe kann man sich durchaus vorstellen, diesen Krimi an einem heißen Tag mit aufs Boot zu nehmen und eine Flaute zur erneuten Lektüre zu nutzen.

An einem Sonntag im Frühsommer wird der erfolgreiche Oskar Juliander auf seinem Segelboot "Emerald Gin" erschossen. Der tödliche Schuss fällt zeitgleich mit dem Startschuß zur größten Segelregatta in Nordeuropa, der Gotland Runt. Die Juliander an diesem Tag zu gewinnen hoffte. Thomas Andreasson ist mit der Wasserschutzpolizei direkt vor Ort als es passiert. Auch Nora Linde erfährt nicht lange nach dem Geschehen von dem Mord. Ihr Mann Henrik bringt die Nachricht mit nach Hause. Nora, die sich mit der schwierigen Entscheidung über den Verkauf der geerbten Brandschen Villa herumschlägt kann es nicht fassen. Wieder ein Mord in Sandhamm!

Idylle schützt vor Verbrechen nicht. Diese einfache Formel hat Viveca Sten schon in ihrem ersten Krimi bravourös unter Beweis gestellt. Der neue Schwedenimport unter den Krimiautoren kommt leichtfüßig daher. Lässt die depressive Schwere eines Henning Mankell vergessen, belastet auch nicht mit den psychologischen Tiefauslotungen eines Hakan Nesser. Gut konsumierbare Kost für entspannte Lesestunden. Und für den guten alten Sinn für Neugier und Klatsch. Schön pikant und ganz nebenbei eingesponnen in authentischen Dialogen.

Isabell von Hahnen fragt ihren Mann, den Schriftführer des Segelclubs, nach der Tat ob sich schon jemand um Silvia Juliander und die Kinder gekümmert hat. "Zumindest um die, von denen man weiss", stichelt sie. Ein netter kleiner Haken, der tief blicken lässt. Oder schnell lesen!