Mehr Roman als Krimi...!

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Hier lest ihr meine Rezension zu „Tod im Schärengarten“ von Viveca Sten.

 

Autorin:

Viveca Sten ist Juristin und lebt mit ihrem Mann und drei Kindern bei Stockholm. Tod im Schärengarten ist der Nachfolger von Stens erstem Schärenkrimi „Tödlicher Mittsommer“

Inhalt:

Es geht um den gewaltsamen Tod des Juristen Oscar Juliander, der bei dem Start einer Segelregatta erschossen wird und der Suche nach seinem Mörder. Den Fall übernimmt Thomas Andreasson.

Im zweiten Erzählstrang geht es um Thomas Jugendfreundin Nora und deren Eheprobleme mit Ihrem Mann Hendrik bzw. um die Entscheidung ein geerbtes Haus zu verkaufen oder zu behalten.

Schreibstil:

Viveca Sten schreibt einfach schön, flüssig und etwas blumig. Viel Drumherum sozusagen, aber sehr angenehm für den Leser. Die beiden Erzählstränge passen gut zusammen und bringen Abwechslung in den Fall. Man kann der Such nach dem Mörder gut folgen und das Buch schnell und ohne viel zu grübeln lesen.

Spannung:

Die Spannung steht in diesem Buch für mich nicht im Vordergrund. Natürlich fragt man sich wer geschossen hat und warum, aber Nervenkitzel ist bei mir nicht entstanden. Der zweite Erzählstrang, indem es um den Hausverkauf und die Eheprobleme geht, ist nun auch nicht gerade spannungsgeladen.

Meine Meinung:

Das Buch lässt sich ohne Zweifel gut und angenehm lesen. Mir sind die Charaktere sympathisch und es macht Spaß über sie zu lesen und sie zu begleiten. Für einen Krimi an sich ist es mir zu wenig spannend. Diese endlosen Vorstellungen, der dann hinterher doch nur für den Fall uninteressanten Personen und die Aufarbeitung der Vergangenheit des Oscar Julianders waren etwas langatmig.

Die Geschichte um das vererbte Haus und den dadurch entstehenden Streit zwischen Nora und Hendrik kann man gut lesen. Allerdings sind Eheprobleme und Frauen die sich von ihrem Mann bevormunden lassen nicht so mein Ding. Das ist nun mal eher ein Romanstoff und weniger Krimilektüre. Es wird auch ziemlich vehement auf den ersten Teil hingewiesen. Ich denke man sollte ihn vielleicht doch zuerst lesen, bevor man mit diesem Buch beginnt. Das hat aber keinen Einfluss auf das "Verstehen" des Buches.

Mein Fazit:

Das Buch bekommt drei Sterne. Das ist ja gut geschrieben und es hat mir auch gefallen.

Das große ABER: Viel zu wenig Krimi, zu wenig Spannung und zu viel Beziehungsprobleme. Als Roman mit dem Nebenstrang einer kleinen Mördersuche ist es gut, wenn man so etwas lesen möchte, aber das erwartet man ja nicht unbedingt.

Grundsätzlich mag ich aber den Erzählstil der Autorin und mir gefallen die Hauptpersonen.

Ich würde mir das nächste Buch auch kaufen, weil ich nicht zuletzt wissen möchte, ob da irgendwann „noch was geht“ zwischen Nora und Thomas….