Spannender Reihenauftakt mit Realitätsbezug

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Worum geht’s?
Im Süden Malmös fällt ein 13-Jähriger einer Schießerei zum Opfer – die Vermutungen reichen von Terror bis zur Bandenkriminalität, doch für die Öffentlichkeit steht schnell fest, dass in jedem Fall Drogen schuld am Abwärtsstrudel des Brennpunktviertels und damit auch am Tod des Jungen sein müssen. Für das eilig zusammengewürfelte Ermittlerteam Karhuu und Nordh ist dieser Fall sicherlich kein Geschenk, doch als dann ein weiterer Mord geschieht, müssen sich nicht nur die beiden zusammenraufen, um das Verbrechen aufzuklären.


Meine Meinung:
Schweden gehört wirklich zu meinen absoluten Lieblingssettings für Krimis und Thriller, von daher stand es für mich ohnehin völlig außer Frage, dass dieses Buch früher oder später auf meiner Leseliste landen musste. Auch als Reihenauftakt konnte mich die Geschichte dabei überzeugen, weshalb ich schon jetzt auf das Erscheinen der Fortsetzung hinfiebere.

Abgesehen vom Setting fand ich unabhängig von der Handlung an sich auch sehr spannend, wie aktuell das Thema Bandenkriminalität für Schweden ist. Je nach dem wie aufmerksam man die internationale Berichterstattung verfolgt, ist das zwar immer mal wieder Thema, in einem Buch verarbeitet habe ich das so ausführlich dargestellt allerdings noch nicht gesehen.

So traurig wie dieser Hintergrund natürlich ist, fand ich den Spannungsbogen unglaublich gut gelungen. Die beiden Protagonisten haben jeweils ein ganz ordentliches Päckchen zu tragen, was auch immer wieder thematisiert wird, im Verhältnis zu den Ermittlungen und den Entwicklungen im Bandenmilieu kam bei mir deswegen aber keine Langeweile oder Ungeduld auf. Darüber hinaus wollte ich insbesondere über Svea noch deutlich mehr herausfinden, was mein Interesse an der Geschichte hoch gehalten und die Spannung auf Band zwei der Reihe noch einmal verstärkt hat.

Über die Gestaltung der Charaktere lässt sich sicherlich streiten, was meiner Meinung nach vor allem daran lag, dass mitunter einige recht unangenehme Klischees bedient wurden. An dieser Stelle hätte man einige Dinge definitiv anders lösen können, da ich aber definitiv noch mehr über die Protagonisten und ihre jeweiligen Problemstellen erfahren möchte, hoffe ich in Band zwei auf eine etwas andere Umsetzung – denn der Rest der Geschichte hat mir ausgesprochen gut gefallen.


Fazit:
Wer sich von Krimis mit sozialpolitischen Inhalten nicht abschrecken lässt, findet in diesem Buch definitiv eine spannende Mischung aus polizeilichen Ermittlungen, Protagonisten mit jeder Menge persönlichem Ballast und einem Einblick in die gesellschaftlichen Probleme Schwedens, die mich durch den gut entwickelten Handlungsbogen auf jeden Fall neugierig auf den nächsten Teil der Reihe gemacht hat.

Dafür gibt es alle fünf Bücherstapel von mir.