A life is cheap in Africa.

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jazebel Avatar

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Das Taschenbuch kommt in modernem Design mit einem schicken Cover daher. Der Titel ist erhaben und rauh gedruckt und macht einen edlen Eindruck. Auf den Innenseiten des Pappeinbands ist ein kurzes Interview mit dem Autor und sein Werdegang abgedruckt. Die Aufmachung könnte also kaum besser sein und das Cover ist ein guter Eyecatcher, der sicher so manchen im Buchhandel verführen wird das Buch wenigstens in die Hand zu nehmen und vielleicht auch zu kaufen.

Der Roman selbst ist dem Genre Politthriller zuzurechnen und entbehrt nicht einigen Fakten die auch außerhalb des Romans wahr sind. Columbit- Tantalit ist ein weltweit begehrter Rohstoff. Man braucht es für Handys, Tablets u.s.w. Die Arbeitsbedingungen derer die es fördern, spotten jeder Beschreibung. Durch den Raubbau wird der Lebensraum der Berggorillas immer weiter verringert. Ein Menschenleben in Afrika ist so gut wie nichts wert.

Auf diesen Fakten baut Veit Etzold einen packenden Thriller auf. Seine Protagonisten handeln vielleicht manchmal etwas klischeehaft (die dienstbeflissene Asiatin, der gewissenlose Russe, der naiv- ehrgeizige Journalist, der verzweifelt- durchtriebene Ex- Staatssekretär, der abgebrühte, skrupellose Warlord) entwickeln im Verlauf der Geschichte jedoch einen Tiefgang der jeder Figur eine Glaubwürdigkeit verleiht.

Man kann das Buch kaum aus der Hand legen, es eignet sich gut dazu es an einem Wochenende zu verschlingen. Aber man bleibt mit einem unguten Gefühl im Bauch zurück, da zwar die Figuren Fiktion sind, der Rahmen und die Bedingungen unter denen sie handeln jedoch höchst real.

Für mich ein Buch das man, als jemand aus der Generation der "digital natives", gelesen haben muss.

Es ist mir allerdings eine konsequente Falschschreibung aufgefallen, die sich durch das gesamte Buch zieht. Der Genitiv von Kongo wird grundsätzlich "Kongoss" geschrieben, ich habe extra nochmal auf der Website vom Duden nachgeschaut, es muss "Kongos" heißen.