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majandra Avatar

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Eigentlich soll der junge Journalist Martin Fischer im Kongo endlich seinen ersten seriösen Auftrag absolvieren und eine Reportage über die Berggorillas im Virunga-Nationalpark schreiben. Gemeinsam mit seinem Kollegen Bernd macht er sich guter Dinge auf den Weg – dann aber kommt alles anders. Im Urwald des Dreiländerecks Ruanda, Uganda und Kongo geht es nicht gerade ohne Konflikte zu, Bernd wird erschossen, Martin von einem Warlord gefangengenommen und gerät später noch an weitere skrupellose Personen. Hier ist alles umkämpft – Bodenschätze und Rohstoffe, Waffen, sogar Menschenhandel spielt eine Rolle. Neben Martin befinden sich auch noch andere Personen wie etwa die chinesische Investmentmanagerin Lucia Ming im Kongo – die Reportage über Berggorillas ist nun die letzte Sorge, der sich Martin widmen kann.

Der Thriller ist insgesamt durchschnittlich. Er beschäftigt sich an sich mit einem sehr interessanten und auch politisch wichtigen Thema, allerdings gibt es zusätzlich zur nicht ganz einfachen Stilistik des Werks so viele Protagonisten und Ortswechsel, dass es vor allem am Anfang sehr schwierig ist, der Handlung zu folgen und das Buch nicht wegzulegen. Einzig die Kürze der Kapitel sorgt für einen anhaltenden Lesefluss, da man zumindest das Gefühl hat, man hätte kleine Häppchen schnell geschafft. Erst ab etwa einem Drittel oder der Hälfte des Thrillers kommt man wirklich ins Lesen, bis dahin hat man sich an den Stil gewöhnt und dann kann die Thematik auch ihre Brisanz und Spannung entfalten. Hier finde ich vor allem positiv, dass ein politisches und sehr aktuelles Thema gewählt wurde, das auch stellenweise zum Nachdenken anregt – schließlich ist es wirklich sehr nahe an der Realität, und das muss man sich erst einmal bewusst machen.

Insgesamt kann man also sagen, dass man als LeserIn Durchhaltevermögen braucht, dann aber wirklich dafür belohnt wird!