Todesdeal

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msl_kl Avatar

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Der Journalist Martin wird von seinem Chef in den Virunga-Nationalpark im Kongo geschickt, eigentlich, um eine Reportage über Berggorillas zu schreiben. Zusammen mit seinem Kollegen Bernd und einem Guide geraten sie auf dem Weg in den Park in eine brenzlige Situation. Sie beobachten, wie ein Stammesfriedhof gesprengt wird und werden alle drei entdeckt. Martin wird von einem Warlord gefangen genommen und soll als politische Geisel her halten. Er landet mitten in der Geschäftswelt von russischen Oligarchen, chinesischen Investoren und deutschen Waffenhändlern, die alle nur Profit machen wollen mit den kostbaren Rohstoffen des Kongos.

Das Thema des Buches ist sehr aktuell. Der Autor beleuchtet nicht nur den Rohstoffhandel, sondern auch die Abbaubedingungen. Er weist auf Kindersoldaten, den Genozid zwischen den Hutu und Tutsi, sowie die verschiedenen kontrollierenden Banden der Minen hin. In dem Buch tauchen am Anfang viele Personen auf und diese müssen erst mal miteinander verknüpft werden. Das fand ich sehr interessant, aber das hat dann doch sehr lange gedauert bis mal die Geschichte in Fahrt kommt und dann geht es im Mittelteil sehr viel um politische Handlungen. Gegen Ende des Buches wird es dann nochmal sehr spannend und es kommt zum Showdown. Die Kapitel sind kurz gehalten, was ich persönlich super finde. Auch die flüssige Schreibweise des Autors hat dafür gesorgt, dass die etwas langatmigen Stellen auszuhalten waren. Am Anfang des Buches findet man ein Personenverzeichnis, damit man sich besser zurecht findet. Das Buch sollte uns die Augen öffnen, unter welchen Zuständen die kostbaren Rohstoffe abgebaut werden, welche in unseren technischen Geräten verbaut sind und wer da, politisch gesehen, alles die Finger mit im Spiel hat.