Todesdeal

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milena Avatar

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Wer sich auf das Buch einlassen will, erhält am Anfang gleich eine Auflistung der beteiligten Akteure. Das ist auch gut so, sonst wird es für den Leser schnell etwas unübersichtlich. Der junge Journalist Martin Fischer erhält von seinem Chef den Auftrag zusammen mit einem Kollegen ins Grenzgebiet von Ruanda und Kongo zu reisen, um eine Reportage über die Berggorillas zu schreiben. Schnell geraten die beiden aber zwischen alle Fronten und das eigentliche Thema ihrer Auftragsarbeit in den Hintergrund. Russische Oligarchen, chinesische Investoren und deutsche Waffenhändler verfolgen ihre Ziele im rohstoffreichen Kongo und brauchen keine Zeugen oder neugierige Journalisten. Martin und sein Kollege sind zur falschen Zeit am falschen Ort, was einen von beiden das Leben kostet. Martin überlebt und findet gegen Ende des Buchs seine große Liebe. Aber bis dahin ist es in dem Buch noch ein weiter Weg, der den Leser nötigt, sich mit allen Problemen des afrikanischen Kontinents zu beschäftigen. Von Kindersoldaten, Meuchelmorden zwischen verfeindeten Stämmen, mörderischen Arbeitsbedingungen in Minen bis hin zu den somalischen Piraten wird nichts ausgelassen. Wer die Geduld aufbringt, wird mit einem kenntnisreich geschriebenen Buch über die Probleme Afrikas unterhalten. Hut ab vor der ausführlichen Recherchearbeit des Autors und seinem eindringlichen Schreibstil. An manchen Stellen des Buches hätte ich mir allerdings die Konzentration auf ein paar Weltprobleme weniger gewünscht.