Todesdeal

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bücherwurm29 Avatar

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Martin, ein junger Berliner Journalist, ist relativ unzufrieden mit seinem Job bei der Zeitung, wo er lediglich B-Promis auflauern soll. Der große Rechercheauftrag lässt seiner Meinung nach leider viel zu lange auf sich warten. So lange, dass er sich fragt, ob er überhaupt noch kommt. Immerhin erhält er von seinem Chef den Auftrag, eine Reportage über Gorillas zu schreiben - und das vor Ort. Das heißt für ihn und seinen Kollegen, eine Reise nach Afrika - genauer gesagt nach Ruanda - planen. Als er dort eintrifft, wird er gleich mit den dortigen politischen Gegebenheiten bekannt gemacht, indem ihn ein kongolesischer Warlord entführt und seinen Kollegen erschießt.

In dem Buch werden die Machenschaften und Berechnungen des deutschen Staates als Waffenexporteur und Rohstoffimporteur, des chinesischen Staates als momentaner und zukünftiger Investor in Afrika sowie des russischen Staates bzw. einiger Oligarchen detailliert beschrieben.

Mir hat das Buch ganz gut gefallen. Es hat doch gezeigt, dass es keinem Staat darum geht, dass Afrika sich wirklich "entwickelt" oder anders: sich marktwirtschaftlich-kapitalistisch-demokratisch entwickeln soll, da sich die Warlords viel besser erpressen lassen, als es möglicherweise ein funktionierendes Staatswesen täte, welches ebenfalls auf seine ökonomische Stärke bedacht ist. Ein solcher Staat würde die Rohstoffe wahrscheinlich nicht so billig hergeben. Aber einem einzelnen Warlord reicht der Gewinn, den er aus seinen Minen zieht durchaus aus.

Die Liebesgeschichte(n) hätte der Autor von mir aus auch weglassen können. Ebenso den Journalisten-Preis, den Martin am Ende für seine Reportage erhalten hat Das hatte einen etwas versöhnlerischen Abschluss am Ende dieser eigentlich doch recht ernsten Geschichte.