Todesdeal

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readpassion9 Avatar

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Veit Etzolds Thriller "Todesdeal" ist ein gelungener Politthriller der sich eines aktuellen Themas annimmt. Wer macht sich schon Gedanken, welche Rohstoffe in einem Handy stecken? Der Journalist Martin Fischer, der für Global News arbeitet, macht sich auf den Weg in den Kongo, um zu recherchieren und über die Berggorillas zu schreiben. Sein Ziel ist der Virunga-Nationalpark, den er zusammen mit einem Führer und seinem Kollegen Berd besuchen will. Doch schon auf den Weg zur Nationalpark kommt es zu einem Zwischenfall, Martin wird die Geisel eines Warlords, sein Leben ist in Gefahr.

Das Cover hat mich im ersten Moment nicht wirklich angesprochen, auch wenn es passend ist. Für einen Thriller erscheint es mir zu unspektakulär, was aber Geschmackssache ist. Ich weiß nicht ob ich im Buchladen zugegriffen hätte.

Was an diesem Krimi so erschreckend ist ist die Aktualität der Thematik. Der Kampf um Seltene Erden, der im Kongo seit Jahren tobt spielt hier eine zentrale Rolle. Man erhält Einblicke in die Kämpfe zwischen Hutu und Tutsi, den Abbau der Rohstoffe sowie den Handel, was ich persönlich sehr interessant fand. Auch die politischen Verstrickungen kann der Autor gut vermitteln. Veit Etzold lässt in seinem Thriller viele Akteure spielen, am Anfang musste ich konzentriert lesen bis ich die einzelnen Personen zuordnen konnte und sich langsam die Verbindungen herauskristallisierten. Hilfreich ist hier das Personenverzeichnis, das man am Anfang findet. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Charaktere, einige sympathisch, andere weniger. Sie sind gut beschrieben, so dass ich ein Bild der jeweiligen Personen vor Augen hatte. Die Handlung nimmt im Verlauf an Fahrt auf und wird zum Ende hin super spannend. Wie von Veit Etzold gewohnt ist sein Schreibstil wunderbar flüssig und lässt sich flott weglesen.

Der Thriller weicht von der breiten Masse ab, gerade das hat mich hier aber begeistert. Es ist kein 08/15 Thriller mit ausgelutschten Themen, sondern wirklich mal etwas neues.