Lange Schatten

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friedrich Avatar

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Der spanische Originaltitel verweist auf rätselhafte und unheilschwangere Ereignisse in der Mitte der 70er Jahre, die in die Gegenwart hineinreichen und sie beeinflussen.

Die Autorin erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, die ineinander hineinragen und sich verzahnen. Auf diese Weise wird Licht in das Dunkel eines aktuellen, vermeintlichen Selbstmordes gebracht, mit dem der Roman beginnt.

Elia Barceló entwickelt bereits auf den ersten Seiten eine langsam sich aufbauende Spannung, die nicht im Entdecken der toten Freundin endet, sondern vielmehr hier erst ihren Ausgangspunkt nimmt. Denn allzu offenkundig ist, alle Beteiligten teilen ein Geheimnis, das vielleicht die Spur zum Mörder weist. Durch die Rückblicke kann die Erzählerin den Leser mit Informationen versorgen, aber damit hat sie auch ein Mittel an der Hand, uns Informationen vorzuentalten und damit die Spannung weiter ansteigen zu lassen.

Wenn der restliche Roman so kurzweilig zu lesen ist wie der Anfang, dann dürfte Elia Barceló wieder ein überaus interessanter Lektüreschmaus gelungen sein.