7 Frauen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
yellowdog Avatar

Von

Bevor Elia Barcelos neuer Roman demnächst erscheint habe ich endlich mal ihr Töchter des Schweigens gelesen. Ich habe schon einmal einen Roman von ihr gelesen, der mir auch gut gefallen hatte, doch diesmal denke ich, es ist in erster Linie ein Frauenroman, mit Frauen als Protagonisten und mit entsprechenden Themen.
Es geht um eine Vielzahl von Frauen mittleren Alters, die sich schon als Schülerinnen kannten. Für meinen Geschmack zu viele Figuren. Ich mag es mehr, wenn man sich auf eine Hauptfigur konzentrieren kann.
Hinzu kommen ständige Zeitsprünge im Erzählen zwischen 1974 und 2007.
Das kann leicht verwirren, weil manche der Frauen inzwischen anders heißen als in ihrer Jugend, z.B. Marga nennt sich jetzt Rita. Immerhin ist sie auch eine der wichtigsten und am meisten herausgearbeiteter Charakter. Auch Candela mochte ich, die aber leider an Krebs erkrankt ist. Mit der Zeit kommt man den Figuren doch näher, das ist wirklich nicht schlecht gemacht.
Es geht viel um die Beziehungen der Frauen untereinander oder zu Männern, wie sie sich verändert haben, was aus den Träumen ihrer Jugend übrig geblieben ist und offensichtlich um ein Geheimnis. Es ist damals in den siebziger Jahren etwas passiert, worüber nicht offen gesprochen wird. Erst Mitte des Buches erfährt der Leser mehr, wobei es viele Wendungen gibt und man erst am Ende wirklich alles erfährt.
Unerwarteterweise ist ein Kriminalfall in den Plot integriert, da einer der Frauen ermordet wurde. Das passt eigentlich nur bedingt zum Buch.

Fazit: Insgesamt ein unterhaltender, nicht unspannender Roman, der vielleicht für die Leser von Corina Bomann interessant sein dürfte. Einige Passagen haben mich auch an die Neapel-Saga von Elena Ferrante erinnert.