Der Wert der Freundschaft

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Sieben Freundinnen träumen im Jahr 1974, kurz vor Ende des Franco-Regimes in Spanien, von ihrem Studium in der Großstadt, von Freiheit, von Karriere, Liebe, Ehe, Männern und Kindern. Haben sie doch gerade ihr Abitur bestanden und genießen nun eine Woche der Vorfreude auf ihrer Studienfahrt, auf der Trauminsel Mallorca, wo schon ein erster Blick in die Zukunft möglich ist. Können die jungen Frauen doch ihr Leben in den Diskotheken, am Strand und gemeinsam mit den Freundinnen genießen.

Doch die Fahrt nach Mallorca nimmt ein ungewolltes Ende - ein schreckliches Erlebnis, das erst im Laufe der Geschichte aufgedeckt wird, beendet die meisten Träume. Die jungen Frauen gehen auseinander - und treffen sich zum Teil erst nach 33 Jahren wieder.

Doch die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, als sich Rita, Ana, Lena, Tere, Carmen und Candela in ihrer alten Heimatstadt treffen. Als es zu einem rätselhaften Tod einer der Frauen kommt, kehrt auch Sole, die Diplomatengattin, aus Kuba zurück.

Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Frauen erzählt - sowohl aus dem Blickwinkel der damaligen Zeit, als Rita noch Marga hieß, Lena noch Magda, und die Zukunft noch vor den Mädchen lag, also auch aus der der Jetztzeit, dem Jahr 2007, in dem sich die inzwischen 51jährigen Frauen wiedersehen.

Durch den Namenswechsel ist es manchmal schwierig, den absoluten Überblick über die Personen zu behalten. Dazu kommt, dass zuweilen auch der komplette Name genannt wird - und so ist es insbesondere dann problematisch, wenn man sich beim Lesen etwas Zeit lässt oder Pausen einlegt.

Doch sind die "Töchter des Schweigens" ein wunderbarer, anrührender Roman rund um Liebe, Freundschaft, das Älterwerden und starke Frauen. Und mir ging es so, wie Barceló im Nachwort zur deutschen Ausgabe schreibt: "Obschon so manches in diesem Roman befremden mag - als läse ein spanischer Leser eine Geschichte, die beispielsweise im Kölner Karneval spielt -, ähneln die Protagonisten in ihren Gefühlen und Verhaltensweisen den Deutschen oder Österreichern um 1973/74 doch sehr."