Eine Geschichte über die Liebe...

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melange Avatar

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mit allen ihren schönen und grausamen Facetten, aber eben nicht die spannende Story, die ich mir nach der Leseprobe vorgestellt habe.

Zum Inhalt: 30 Jahre nach einer verhängnisvollen Klassenfahrt treffen sich sieben sehr gute Freundinnen wieder. Kurz nach diesem Wiedersehen stirbt eine von ihnen an einem (vermeintlichen?) Selbstmord. Die anderen sehen sich den Ermittlungen der Polizei und dem schlechten Gewissen ausgesetzt, welches sich nach der grausigen Tat von damals wieder regt.

Zum Cover: Ein hübsches Mädchen am Meer. Jung, unschuldig, in Gedanken versunken. Ein gutes Bild für die Ideale, die die sieben Freundinnen in der Franco-Ära hatten.

Mein Eindruck: Nach interessantem Auftakt plätschert nicht nur das Meer, sondern auch die Story so dahin. Nach und nach deckt sich zwar auf, wer welchen Tod verursacht hat und wieso, doch trotz aller Todesfälle, privaten Katastrophen und unheilvollen Lieben ließ mich die Geschichte bis kurz vor Schluss fast gänzlich kalt. Das mag zum einen daran liegen, dass sieben Hauptpersonen vielleicht zu viele sind, oder daran, dass auch noch einige Nebenschauplätze eingebaut werden mussten, um die Anzahl der Motive möglichst groß und unterschiedlich zu gestalten: Viele ungewollte Kinder, gescheiterte oder zum Scheitern verurteilte Beziehungen, Verluste der Partner, Trunksucht und Ehebrüche. Zum Anderen fand ich die Idee von Frau Barceló, dass einige der Mädchen als Frauen andere Namen tragen, dem Verständnis und Fluss der Geschichte nicht förderlich. Ich spekuliere, dass damit der Bruch von Kindheit zum Erwachsenenleben deutlich gemacht werden sollte – mir bereitete es jedoch öfter einmal Kopfzerbrechen, wer denn nun eigentlich wer ist. So kam ich nie in einen Lesesog, sondern legte das Buch gerne einmal zur Seite.

Fazit: Irgendwie tut es mir leid, dass ich nur zwei Sterne vergeben möchte, da die Autorin sich einer sehr schönen Sprache bedient. Leider konnte sie mich aber trotz aller Schönheit nicht fesseln, ihre Figuren blieben mir bei aller Seelenpein fern und auch das landschaftlich wunderschöne Spanien beschränkte sich fast nur auf Cafes, Restaurants und Diskotheken. Das Buch erinnerte mich an Lena - in Schönheit gestorben... und das ist mir zu wenig.