Elia Barceló - eine literarische Neuentdeckung für mich!

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**Inhalt**

2007: Die in London lebende Filmregisseurin (Marga)rita kehrt in ihren spanischen Heimatort zurück, um den Haushalt ihrer verstorbenen Tante aufzulösen und ihr Erbe anzutreten. Mit Bangen sieht sie dem Wiedersehen mit ihren sechs besten Freundinnen aus der Schulzeit entgegen, mit denen sie seit dem Schulabschluss im Jahr 1974 keinen Kontakt mehr hatte, nachdem es einen tragischen Vorfall gab, der alle Mädchen/Frauen traumatisiert zurückließ. Das Wiedersehen verläuft jedoch angenehmer als geplant, die Frauen finden in ihre alte Freundschaft zurück.
Als Rita ihre Freundin (Magda)lena zum Abendessen in deren Wohnung besucht, findet sie diese zu ihrem Entsetzen mit aufgeschnittenen Pulsadern tot in der Badewanne vor. Da keine Rasierklinge gefunden wird, tippt die Polizei schnell auf Mord und Rita gerät ins Visier der Ermittlungen. Im Zuge der polizeilichen Untersuchungen wird auch an das schreckliche Geheimnis gerührt, dass die sechs überlebenden Freundinnen seit drei Jahrzehnten verbindet...

**Aufbau**

Der Roman erzählt in abwechselnden Kapiteln die Ereignisse der Jahre 1974 und 2007. In den Siebzigerjahren erlebt der Leser die sieben jungen Mädchen in ihrem letzten Schuljahr und schließlich auf der Abschlussfahrt nach Mallorca, wo etwas Verhängnisvolles passiert. Jedes der Mädchen hat ein kleines oder größeres Geheimnis, das nicht ans Licht kommen soll. Mati, die überaus unsympathische Außenseiterin der Klasse, schnüffelt den Mädchen und auch den Lehrern hinterher, um sich mit ihrem Wissen Vorteile zu verschaffen, wodurch sie sich Feinde macht.
Neben der eigentlichen Romanhandlung erfährt der Leser auch Wissenswertes über die Gesellschaft, Traditionen und moralischen Werte der Franco-Ära.
Die in der Gegenwart angesiedelten Kapitel zeichnen den Werdegang der sieben Frauen in den letzten Jahrzehnten nach und zeigen, wie sie sich durch den Tod ihrer Freundin Lena mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen müssen.

**Meine Meinung**

Auch wenn zwei Figuren des Romans ein bisschen zu "böse", bzw. abgrundtief schlecht dargestellt  und die Männer insgesamt ziemlich negativ präsentiert werden, empfand ich "Töchter des Schweigens" als eine äußerst fesselnde Lektüre. Durch die sehr allmählich erfolgende Aufdeckung der Geschehnisse während der verhängnisvollen Klassenfahrt bleibt die Spannung bis zum Schluss gewahrt, wobei der Schluss auch noch Überraschungen bereithält, auf die zumindest ich nicht gekommen wäre. Interessant ist vor allem der Wandel der weiblichen Rolle in der spanischen Gesellschaft seit den Siebzigerjahren.
Der Erzählstil der Autorin hat mich begeistert. Ungewöhnlich und sehr gelungen ist der Kunstgriff von Elia Barceló, die dem Leser mehr Informationen zukommen lässt als den Protagonistinnen des Romans, indem sie in einem Epilog über das spätere Schicksal weiterer Figuren wie z.B. der Lehrer, Jugendfreunde der sieben Frauen Auskunft gibt. So bleiben für den Neugierigen keine Fragen offen. ![:thumleft:](http://www.buechertreff.de/wcf/images/smilies/smile52.gif "Daumen Hoch")
Von mir gibt es für "Töchter des Schweigens" eine uneingeschränkte Leseempfehlung und  ![:bewertung1von5:](http://www.buechertreff.de/wcf/images/smilies/sternGanz.png "Bewertungs-Sternchen")  ![:bewertung1von5:](http://www.buechertreff.de/wcf/images/smilies/sternGanz.png "Bewertungs-Sternchen")  ![:bewertung1von5:](http://www.buechertreff.de/wcf/images/smilies/sternGanz.png "Bewertungs-Sternchen")  ![:bewertung1von5:](http://www.buechertreff.de/wcf/images/smilies/sternGanz.png "Bewertungs-Sternchen")  ![:bewertungHalb:](http://www.buechertreff.de/wcf/images/smilies/sternHalb.png "Bewertungs-Sternchen") .