gestellte Weichen

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Von

Elia Barceló - Töchter des Schweigens

Ein 424 Seiten starker Schmöker:
Wer sich an  Klassenfreundinnen zur Schulzeit und deren festes Band erinnert, für den ist dieses Buch eine spannende Reise von damals zur Gegenwart. Festgemacht an der Clique von 7 Schülerinnen, die, 18 jährig ihre Schulzeit mit einer Reise nach Mallorca beenden.
Dort werden Weichen gestellt, die die Mädchen die nächsten 30 Jahre prägen werden. Durch den Tod einer ihrer damaligen Mitschülerin treffen sich die Freundinnen wieder in ihrem Heimatort. Nicht nur dieser und seine Einwohner haben sich verändert, auch die jetzt über 50jährigen Frauen sind entsprechend ihrer Lebensentscheidungen gereift. Doch eines haben sie noch gemeinsam, etwas was die 7 eng aneinander schmiedet: Das Wissen um einen Mord, der damals 1974 in mallorquimischer Nacht auf der Fähre zum Festland geschah. Eine von ihnen ist es gewesen und alle hat dies Geheimnis für ihr Leben gezeichnet. Der Selbstmord der Kameradin, jetzt 2007, entpuppt sich als getarnter Mord. Und die Nachforschungen und
Erkenntnissse helfen den Frauen, sowie dem Leser auf die Spur. Insgesamt 7 verwobene Lebensfäden, die entwirrt und nocheinmal mit dem damaligen Grauen konfrontiert, unsere Protagonistinnen befreit zu neuen Lebensentscheidungen heranwachsen lassen.

Nicht nur eine spannende Charakterbeschreibung  erwarten wir in diesem Roman, ein deutliches Bild  der Zeit der beginnenden 1970ger Jahre und deren Moral, die Spuren hinterlassend, bestimmte Entwicklungen zuläßt. Ebenso erfahren wir gut 30 Jahre später eine befreitere Zeit, die im Rückblick Entscheidugen verstehen und noch einmal überdenken läßt.
Dieser Roman ist kein Kriminalroman. Die Erkentnis über die Tatvorgänge erschließen sich zwar nach und nach, sind roter Faden aber nicht das Anliegen der Schriftstellerin
Es ist die unglaubliche Solidarität und Freundschaft. die den Frauen letztendlich Kraft und Mut und dem Leser  die Hoffnung und Zuversicht auf Werte außerhalb der bestehenden Moral verleiht.