Langsam aber sicher

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wal.li Avatar

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Rita will die Wohnung ihrer verstorbenen Tante verkaufen. Deshalb kehrt sie nach mehr als 30 Jahren an ihren Heimatort zurück. Doch mit dieser Rückkehr kommen auch die Erinnerungen an das Jahr 1974 zurück, das war die Zeit des Abiturs, die Zeit der Abschlussfahrt nach Mallorca, die Zeit des Aufbruchs, des Endes der Schulzeit. Gerade auf die Fahrt hatten sich Rita und ihre Freundinnen gefreut, dafür hatten sie gearbeitet. Endlich kamen sie mal raus. Als die Mädchen nach der Überfahrt wieder am Festland ankommen, fehlt jedoch eine Mitschülerin. Ein Rätsel, dass das entscheidenden Einfluss auf das ganze weitere Leben der Freundinnen hat.

Zunächst recht langsam bereitet die Autorin den Leser auf die kommenden Ereignisse vor, fast etwas behäbig. Doch nach einer Weile, langsam, aber sicher, ist die Neugier geweckt. Was mag damals nur geschehen sein? Das ganze weitere Leben der sieben Freundinnen steht unter dem Eindruck des Geschehens. Kann es etwas so Prägendes geben? Oder hat vielleicht jeder ein sehr prägendes Erlebnis? Das ganze steht auch noch unter dem Eindruck eines mysteriösen Todesfalls, durch den die alten Wunden noch weiter aufbrechen als es durch das Wiedersehen eh schon geschehen ist. 

Wie gesagt, nach dem etwas betulichen Beginn, gerade als ich schon etwas Enttäuschung zu fühlen begann, hat mich das Buch doch noch gepackt. Da will ich der Autorin gerne das Kompliment aussprechen, dass sie im Verlauf des Buches die Spannung so sehr zu steigern vermochte, so dass ich den Roman nachher gar nicht mehr aus der Hand legen mochte. Die Ereignisse spitzen sich so zu, dass die Augen förmlich an den Seiten kleben blieben, bis das Rätsel endlich gelöst war. Dabei lernte die Heldinnen des Buches kennen und trotz oder gerade wegen ihrer Eigenheiten mögen. Jede der Freundinnen hat einen starken Charakter, lebt nach ihren Vorstellungen und doch sind alle sehr unterschiedlich. Sie haben ihren Lebenswegen unterschiedliche Richtungen gegeben, sie haben den Mut Veränderungen zuzulassen. Es hat mir Freude bereitet, einen Teil ihres Weges zu verfolgen.