Töchter des Schweigens

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
mil Avatar

Von

Nach 30 Jahren kommt die inzwischen berühmte Rita zurück in ihren Heimatort und trifft ihre alten Freundinnen wieder. Als eine von ihnen scheinbar Selbstmord begeht, droht alle die Vergangenheit einzuholen. Elia Barceló hat mit "Töchter des Schweigens" mehr als nur einen Frauenroman geschaffen. Das Buch enthält einen Kriminalroman, eine Liebesgeschichte und die Schilderung von sieben Frauenleben, von denen jedes mit Geheimnissen und Tragik besetzt ist.

Mit einem packenden, aber nicht reißerischen Erzählstil schafft es die Autorin schnell, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Die Spannung bleibt konstant erhalten, schwelt anfangs aber eher im Hintergrund. Es werden viele gesellschaftskritische Themen angesprochen und in den Geschichten der Frauen verarbeitet. Dabei werden die Männer in diesem Buch mehrfach als schlecht dargestellt. Trotz der Vielzahl an Themen und Protagonistinnen wirkt das Buch nicht überladen. Die Handlung springt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her und rollt so nach und nach die Ereignisse und Zusammenhänge auf. Anfangs wirkten die unterschiedlichen Namen in Gegenwart und Vergangenheit verwirrend, zeigen aber gut, dass die Figuren nach 30 Jahren nicht mehr die gleichen sind. In beiden Zeiten sind die Hauptpersonen gut beschrieben und erscheinen nie flach.

Obwohl ich bereits die Leseprobe sehr gut fand, war ich doch überrascht, wie gut mir das Buch letztendlich gefallen hat. Schnell wachsen die Frauen einem ans Herz und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.