Ein packender Familien-Roman!

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Barbara Kunrath erzählt in ihrem Familienroman „Töchter wie wir“ vorwiegend die Geschichte der Protagonistinnen Hella und Mona. Hella hatte mit ihrem verstorbenen Ehemann Norbert 2 Kinder, Daniel und Mona. Während Daniel sehr nach dem Vater schlägt und dessen Liebling war, muss Mona sich von Anfang an gegen diverse Widrigkeiten durchsetzen. Mutter Hella ist Alkoholikerin, Vater Norbert sieht sie nur als lästiges Mädchen, Haushaltshilfe Wally setzt ihr mit ihrer oftmals strengen Art zu. Doch all diese Themen bilden nur das Gerüst einer tiefgreifenden Familiengeschichte. Durch immer wiederkehrende Perspektivwechsel erfährt man von den sehr individuellen und eigenen Sichtweisen der Protagonisten und blickt in so manche Abgründe der Figuren. Schicksalsschläge tun sich auf und nicht verarbeitete Erlebnisse bilden eine Mauer zwischen den Familienmitgliedern. Barabara Kunrath lässt den Leser an den tiefen Empfindungen der Charaktere teilhaben und besticht durch eine große Genauigkeit und atmosphärische Dichte. Der Schreibstil ist sehr eingängig und die Geschichte somit gut lesbar. Ich fand die Erzählung packend, auch wenn sie für mich einige wenige Schwächen aufwies. So wirkte sich z.B. die Figur „Shirin“ meiner Meinung nach eher störend auf die Entwicklung der Verläufe aus, auch wenn sie im Roman als Bindeglied fungiert. Doch insgesamt gefiel mir das Buch sehr gut und ich würde es auch absolut weiterempfehlen. Deshalb Daumen hoch und gute 4 Sterne.