albern und langweilig

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ronjalein Avatar

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Nur kurz zum Inhalt:
Emanuela ist unfähig eine längere Beziehung aufrecht zu erhalten. Der frühe Tod des Bruders vor 18 Jahren, dazu das Ende ihrer ersten großen Liebe nur kurz davor, haben bei ihr offenbar ein Trauma hinterlassen.
Der Beziehungscoach Bernhard Rett soll helfen. Und das tut er, indem er Emanuela aufträgt, verschiedene Männer zu verführen. Doch dann sterben diese Männer einer nach dem anderen.

Der Verlag verkauft „Tödlich ist die Versuchung“ von Gina Jacobsen dreist als Thriller. Eigentlich eine Frechheit, denn das ist dieser Roman auf keinen Fall. Vielleicht wäre er in der Rubrik „Erotik“ besser untergebracht. Obwohl, wirklich erotisch ist er eigentlich auch nicht.

Er ist dazu auch nicht besonders gut. Eine absurd konstruierte Handlung, eine unsympathische, alberne Protagonistin und jede Menge Langeweile.

Die erste Hälfte vergeht damit, dass Emanuela verschiedene Männer verführt. Wobei ihre „Verführung“ darin besteht, sich sexy/halbnackt zu kleiden und die Männer „heiß“ zu machen. Wenn die vor Erregung anfangen zu sabbern, lässt sie sie stehen. Denn Männer wollen ja schließlich jagen. Irgendwann dürfen sie dann doch ran und je härter, desto besser. Was tut man nicht alles für die „Therapie“. Wenn diese zahlreichen „Erotikszenen“ wenigstens aufregend geschrieben wären, könnte man dem ganzen ja noch etwas abgewinnen. Aber prickelnd war in diesem Buch nur der Sekt, der hier literweise von Emanuela und ihren beiden Freundinnen getrunken wurde. Wohlgemerkt, Emanuela ist Mitte 30, erfolgreiche und angesehene Psychologin und Wissenschaftlerin. Kein Teenager, der gerade austestet wie er beim anderen Geschlecht so ankommt. Allein, das sich so eine Frau auf die obskure Behandlung von Herrn Rett einlässt, ist kaum nachvollziehbar. Wie auch so ziemlich alles andere in diesem Roman nur schwer bis gar nicht nachvollziehbar ist. Z.B. die Farben, die Emanuela an anderen Menschen wahrnimmt. Jeder bekommt eine Farbe, eine Erklärung bekommt der Leser jedoch keine. Überflüssig. Ein Beispiel von vielen.

Nach der Hälfte stirbt dann „endlich“ der erste Lover/Versuchsobjekt von Emanuela. Doch erst im letzten Drittel entwickelt sich dann so etwas wie ein Kriminalfall und es kommt kurz Spannung auf. Doch das Ganze wird dann doch schnell abgehakt und wirkliche Überraschungen bietet die Auflösung auch nicht.

Tut mir leid, aber das war so ziemlich die albernste Story die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Nicht die langweiligste, aber fast. Dabei ist der Schreibstil der Autorin gar nicht mal so schlecht, durchaus flüssig, leider schafft sie es nicht annähernd für Spannung zu sorgen.
Immerhin das Cover ist toll geworden. Wenn jetzt noch das Wort „Thriller“ entfernt wird, passt es.