Abstruse Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
annabelle Avatar

Von

Schauplatz Brandenburg, tiefste Provinz, eine Kleinstadt namens Kelltin, die in keinem Reiseführer auftaucht und noch nicht einmal über Google Earth zu finden ist.
Hier lebt die 18-jährige Patricia Bloch – eine Außenseiterin, hoch intelligent, die schon lange spürt, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter Diana, einer Heilpraktikerin und ehemaligen Krankenschwester, die den Tod ihres Mannes Thomas nicht verwunden hat. Zwischen Mutter und Tochter gibt es immer wieder Spannungen und Streit. Überhaupt eckt Patricia überall an, im örtlichen Gymnasium steht sie mal wieder kurz vor dem Rauswurf.
Schon lange weiß sie, dass Diana und Thomas nicht ihre leiblichen Eltern sind, dass die beiden sie adoptiert haben. Die einzigen Menschen denen sie vertraut, sind ihr bester Freund Ivo, mit dem sie aufgewachsen ist, und dessen Mutter Rebecca.

Ihr Leben scheint aus den Fugen zu geraten als sie eines Nachmittags auf dem Nachhauseweg von einem Auto angefahren wird und zeitgleich plötzlich Stimmen und Bilder vor ihrem inneren Auge auftauchen, die eine grausame Szene zeigen.
Der Unfallfahrer, ein gewisser Frank Fulgur, ist ihr gleich suspekt. Was hat ein Fremder in dieser Gegend verloren und wozu braucht er die Benzinkanister auf seinem Rücksitz und warum trägt er eine Pistole? Angeblich ist Fulgur Reporter.
Patricias böse Ahnungen scheinen sich bereits am nächsten Tag zu bestätigen. In ihrer Schule kommt es zu einem Amoklauf. Ihre Schulkameradin Nadine erschießt mehrer Menschen und legt Feuer, das die Feuerwehr kaum unter Kontrolle bekommt.

Nadine selbst überlebt zunächst und sagt im Krankenhaus aus, dass sie nicht die Täterin war. Patricia hat den Anschlag überlebt, weil ihr eine Stimme befohlen hat nach draußen zu rennen.
In dem entstanden Chaos trifft sie auf Lias, mit dem sie in der Redaktion der Schülerzeitung zusammengearbeitet hatte und zu dem sie sich seitdem hingezogen fühlt. Lias erwidert ihre Gefühle und die beiden kommen sich näher.
Doch aus Lias und seine Schwester Marva umgibt ein Geheimnis. Und während die Stadt versucht mit den Ereignissen klar zu kommen, ereignet sich der nächste Anschlag. Ausgerechnet Patricias bester Kumpel Ivo hat sich auf dem Rathausdach verschanzt und schießt von dort auf die Menge. Er kommt dabei selbst ums Leben.
Für Patricia ist klar, dass dies alles nicht mit rechten Dingen zugeht. Ivo hätte so etwas nie getan. Und als kurz danach Marva in einem Einkaufszentrum randaliert und Menschen verletzt, steht für Patricia fest, dass hier eine andere Macht am Werk ist. Gemeinsam mit Lias will sie die Verbrechen aufdecken und den wahren Täter im Hintergrund aufspüren. Längst hat Patricia ihre und Lias besondere Fähigkeiten entdeckt, die sie Superkräfte nennen.
Hat das alles mit dieser ehemaligen geheimen Militäreinrichtung im Wald zu tun, die noch immer bewacht wird und der sich niemand nähern darf? Und welche Rolle spielen Lias und Marvas Eltern, die sich ebenfalls als deren Adoptiveltern herausstellen und angeblich für den Geheimdienst arbeiten. Und warum taucht dieser Reporter Fulgur an jedem Tatort auf?
Die Klärung dieser Fragen bringt Patricia und Lias in tödliche Gefahr.

Und dies wird in einer eher abstrusen Geschichte erzählt. Mir war ein bisschen zu viel Psychologie im Spiel. Patricia, die sich ständig fragt ob sie schizophren ist, und die ständig das Gefühl hat durchzudrehen. Lias und Marva wurden ebenfalls adoptiert. Genau wie Viktor. Alle vier verfügen über besondere Fähigkeiten – Telepathie, Telekinese, Teleportation, Marvas unglaubliche Stärke, alles spielt eine Rolle. Der totgeglaubte Vater von Patricia lebt noch und hat seine Tochter 18 Jahre lang aus der Ferne beobachtet und beschützt.
Dabei lässt sich das Buch gut lesen. Der Stil des Autors hat mir durchaus gefallen. Ich bin nur nicht sicher, ob es eher ein Buch für ein jüngeres Publikum sein soll oder schon in Richtung Fantasy, Mystery geht.