Marcus Johanus – Tödliche Gedanken

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Marcus Johanus – Tödliche Gedanken

Die Schülerin Patricia lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter in einem kleinen Städtchen in Brandenburg, wo eigentlich nicht viel passiert. Eigentlich..., denn heute hat Patricia einen schlechten Tag. Erst gibt es Ärger in der Schule, weil sie einem Mitschüler hilft, dann ist ihr Abi in Gefahr und als wenn das noch nicht reicht, wird sie in einem Verkehrsunfall verwickelt und hat eine merkwürdige Vision. Doch auch als Patty endlich zuhause ankommt, wird sie da nicht gerade liebevoll von ihrer Mutter empfangen. Trost sucht sie bei ihrem besten Freund Ivo und seiner Mutter Rebecca. Aber der nächste Tag kann ja eigentlich nur besser werden, eigentlich... denn eine weitere Vision rettet ihr das Leben, als es in der Schule zu einem Amoklauf kommt.
Wie sich bald herausstellt, ist das erst der Anfang eines geheimnisvollen Puzzles, das Patty versucht zu lösen, bei dem ihr Ivo, Lias und Marva versuchen zu helfen. Doch dann passiert ein weiterer Amoklauf und die Karten werden neu gemischt. Patty fällt es schwer herauszufinden, wer Freund und Feind ist, denn ihr Leben hängt davon ab, welche Entscheidung sie trifft.

Der Roman ist flüssig, komplex, teilweise beklemmend, dann wieder locker, humorvoll, spannend, temporeich, kreativ und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.
Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten. Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der Hauptperson Patricia rein versetzen, die mir größtenteils sympathisch und gut ausgearbeitet erschien.
Patty fühlt sich zuhause nicht wohl, ihre Mutter Diana macht ihr das Leben auch nicht unbedingt angenehmer, immer wieder streiten die beiden heftig. Patty ist intelligent, liebt ihre Bücher und verkriecht sich gerne. Ihr bester und einziger Freund ist Ivo, den sie schon aus Kindertagen kennt. Er und seine Mutter Rebecca haben immer ein offenes Ohr für Patty. Doch schon bald tritt Lias in ihr Leben, für den sie schon eine gewisse Zeit schwärmt, der aber eine Freundin hat. Doch sie spürt deutlich das Lias ein Geheimnis hat.
Lias tritt recht plötzlich in Pattys Leben und alles geht mit ihm recht schnell, lange Zeit mochte ich seine Figur nicht sonderlich, da ich das Gefühl hatte, dass mit ihm etwas nicht stimmt und er Patty gewissermaßen unter Druck setzt. Doch das hat sich im Laufe des Buches geändert.
Auch die weiteren Charaktere wie Rebecca, Fulgur, Diana, Marve, Viktor etc waren mirder Rolle entsprechend sympathisch oder unsympathsich, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Dieses Buch war mitreißend, kreativ und bereitete mir Freude beim Lesen.
Der Roman ist in der Ich-Perspektive/aus der Sicht von Patricia geschrieben.
Der Autor Marcus Johanus verbindet am Ende des Buches leider nicht alle Handlungsstränge und lässt eine Menge Fragen offen, was mich etwas irritiert hat. Es wird einen zweiten Teil geben, aber ich hätte mir hier einfach bei einem Buch dieser Länge mehr beantwortete Fragen gewünscht. Das finde ich sehr schade.
Trotzdem...
Ein überdurchschnittlicher Mysterie-Roman, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne Lesestunden garantiert, leider mit zu vielen offenen Fragen am Ende.
Das Cover ist ansprechend und aufwendig gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme mit düsteren Touch. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und Sterne 4.