Kein Urlaub für Hannah

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chrischid Avatar

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Eigentlich wollte Hannah Richter dieses Mal nur einen ruhigen Urlaub in der Provence verleben, nicht an einem Austauschprogramm der Polizei teilnehmen. Doch in ihrem Beruf kann man selten aus seiner Haut, weshalb ihre Instinkte sofort Alarm schlagen als sie die Leiche eines alten Mannes am Fuße seiner Treppe auffindet. Gemeinsam mit Emma, die sie innerhalb der damaligen Ermittlungen kennenlernte, geht Hannah mehr oder weniger offiziell auf Spurensuche – und sticht in ein wahrhaftiges Wespennest aus Familiengeheimnissen.

Kaum dass Hannah sich zum Ausspannen in der Provence befindet, stolpert sie regelrecht über eine Leiche. Dem Leser ist natürlich ebenfalls sofort klar, das weder ein Unfall vorliegen noch dass Hannah die Finger von den Ermittlungen lassen kann. Vielmehr spekuliert man sogar darauf, dass sie in diverse Abgründe eintaucht, denn bereits die ersten Ansätze legen die Vermutung lange gehüteter Geheimnisse nahe. Schnell wird deutlich, dass diese mit eiserner Hand verteidigt werden und nicht ans Tageslicht gelangen sollen. Entsprechend müssen Überlegungen angestellt werden, um von mehreren Seiten gleichzeitig Druck aufzubauen, damit die mühsam errichtete Fassade in sich zusammenfällt.

Ähnlich schwierig wie die Nachforschungen gestaltet sich auch die Kontinuität stilistisch gesehen. Einerseits gibt es mitreißende Passagen, die den Denkapparat schier zum Glühen bringen ob der fieberhaften Suche nach Motiv und Täter. Dann aber gibt es auch Sequenzen, in denen das Tempo komplett zurückgenommen wird und der Spannungsaufbau zum Erliegen kommt. Sicherlich ist es wichtig sich auch der Hauptperson in privater Hinsicht zu widmen, einige Aspekte werden allerdings leider zu detailliert und somit langwierig dargestellt.

Im Großen und Ganzen ergibt sich eine spannende Geschichte, die mit überraschenden Enthüllungen aufwarten kann. Nichtsdestotrotz ist der Gesamteindruck, auf Grund der aufgeführten Kritikpunkte, im Mittelfeld anzusiedeln.