Für einen Erstling nicht schlecht

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xirxe Avatar

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Keine schöne Heimkehr für Kicki Berggren. Nach drei Monaten Jobben auf Korfu erfährt die Endvierzigerin, dass ihr einziger Verwandter tot an den Strand von Sandhamn gespült wurde. Ob ein Verbrechen vorliegt, ist unklar. Kicki vermutet zwar, dass ihr Cousin eventuell in unsaubere Geschäfte verwickelt war, zu denen sie ihn (ohne Erfolg) vor ihrer Abreise überreden wollte, verschweigt dies aber der Polizei. Denn zumindest für sie kann nun noch ein gutes Geschäft dabei herausspringen. Sie macht sich auf den Weg nach Sandhamn.

Für einen Erstling ein erstaunlich gut geschriebenes Buch. Viveca Stein ist eine genaue Beobachterin, sie beschreibt die handelnden Personen aufmerksam und detailliert und - obwohl Juristin - alles andere als staubtrocken. Doch leider nicht frei von Klischees. Nora, eine gute Freundin von Thomas, dem ermittelnden Kommissar, ist geradezu ein Paradebeispiel für die vernachlässigte Ehefrau. Stellt sich und ihre Wünsche hinter alles zurück - na ob Thomas da am Ende nicht deutlich glücklicher als zu Beginn des Buches ist? Etwas zweifelnd lässt mich auch die an Dramatik eher bedächtige Leseprobe zurück: Sie endet auf Seite 65 (entspricht ca. einem Sechstel des Buches) und bis dahin ist ausser Andeutungen nichts passiert, was auf ein Verbrechen hinweist. Bleibt nur zu hoffen, dass bald was geschieht.