Schwedenkrimi - die Zeit nehm' ich mir!

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Das scheint das Motto von Viveca Sten beim Schreiben ihres ersten Krimis gewesen sein. Die skandinavische Literatur beschert uns seit dem Erfolg von Mankells Kommissar Kurt Wallander einen Schwedenkrimi nach dem anderen. Diese sind zumeist  recht düster und melancholisch, was ich bei Stens "Tödlichem Mitsommer" aber nicht so empfand.

In aller Ruhe führt sie ihr Personenensemble ein und widmet jedem Charakter einige Zeilen: Nicki Berggren, Thomas Andreasson und Nora sind die Protagonisten der ersten Kapitel der Leseprobe und erscheinen wohltuend normal. Man fühlt sich förmlich bei den Protagonisten und kann sie sich leicht vorstellen.

Trotz des behandelten Mordes verspürte ich während der Leserpobe eher das Flair eines lauen Sommerabend statt einer düstern, verregneten Landschaft, wie sie in solchen Romanen normalerweise an der Tagesordnung ist. Dies ist meiner Meinung nach zu großem Teil dem tollen Cover geschuldet und auch dem schriftstellerischen Geschick Stens. Der Tatsache, dass eine Frau die Geschichte geschrieben hat, ist es geschuldet, dass der Akzent auch mehr auf den Personen denn auf grausigen Verbrechen liegt - insgesamt eine entspannte Leserpobe

 

Bücher sind wie Schiffe, die das Meer der Zeit durchsegeln (Francis Bacon)