Ida, die Unglücksbringerin?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
evelynm Avatar

Von

Mit 53 Seiten ist dies eine ungewöhnlich lange Leseprobe, die mir durch den leichten und unbeschwerten Schreibstil richtig Spaß gemacht hat. Das Cover passt hervorragend zum Thriller – Ballettschuhe und Blut – mehr braucht es nicht.

Erzählt wird die Geschichte von Ida, die mit ihrer Zwillingsschwester Mara auf die BASE (Ballet Academy of Southern England) geht. Ida scheint ein traumatisches Erlebnis in ihrer Vergangenheit noch nicht verarbeitet zu haben. Sie trägt Armbänder, die sie auch im Ballettunterricht nicht abnimmt und immer wieder den Fragen ihrer Mitschülerinnen dazu ausweicht. Sie findet die schönste und beste Schülerin der Academy, Cynthia, tot im Schwimmbad treibend und fällt einfach um. Schlimme Erinnerungen scheinen sie zu plagen, als sie schließlich einen Schlag gegen den Kopf bekommt. Ihre Zimmermitbewohnerin und Freundin Amy bringt Ida nach längerem Zögern schließlich dazu, ihr das Geheimnis um ihre Armbänder zu erzählen. Es ist Idas heimliche Liebesgeschichte zu Andrew, einem Jungen, der in ganz gegensätzlichen Verhältnissen zu Idas Familie aufwächst und trotzdem verlieben sich die beiden ineinander. Andrew lebt in einem herunter-gekommenen Stadtviertel von London bei seiner Mutter, einer Alkoholikerin, zu der er kein gutes Verhältnis hat – während Ida in einem teuren Stadtteil lebt. Über seine Probleme spricht er nie mit Ida, die ihn eines Tages tot auffindet. Sie macht sich Vorwürfe, dass sie seinen Tod nicht verhindert hat und nun findet sie auch noch Cynthia zu spät im Wasser.

Vincent, der Freund von Cynthia, weint sich bei Ida aus, um dann mit ihr während alle Mitschüler beim Essen sind, zu tanzen. Dabei vergisst Ida alles um sich herum und schwebt wie eine Feder über die Tanzfläche und beeindruckt ihn damit.

Die noch sehr junge Autorin (16) weiß wohl, wovon sie schreibt, da sie selbst Ballett tanzt. Sie beschreibt mit beeindruckend einfachen Worten die beiden „Lager“, die es an jeder Schule gibt: die Beliebten und Selbstverliebten und die weniger Beliebten, aber nicht weniger Guten. Trotz der Länge der Leseprobe ist noch keine Spur zum Täter zu erkennen. Es scheint, als hätte auch Vincent etwas zu verbergen.