Neid und Missgunst an der Ballett Akademie

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evelynm Avatar

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Inhalt:
Erzählt wird die Geschichte von Ida, die mit ihrer Zwillingsschwester Mara seit Kurzem auf die BASE (Ballet Academy of Southern England) geht. Wie an allen Schulen dieser Welt gibt es auch hier verschiedene „Lager“: die Beliebten und Selbstverliebten und die weniger Beliebten, aber nicht weniger Begabten.
Geprägt vom Selbstmord ihrer ersten großen Liebe Andrew findet ausgerechnet Ida, die beliebte und sehr begabte Schülerin Cynthia tot im Schwimmbad der Akademie: auf die gleiche Weise gestorben wir Andrew. Cynthia wurde allerdings ermordet und Ida wird von ihren schlimmen Erinnerungen eingeholt und hat das Gefühl, erneut zu spät gekommen zu sein. Schließlich vertraut sie sich nach langem Zögern ihrer Zimmermitbewohnerin und Freundin Amy an. Trotz ihrer eigenen Probleme und Sorgen kümmert sich Ida um Vincent, den Freund von Cynthia, der obwohl er Cynthia nicht mehr liebte, doch sehr unter deren Tod leidet. So entsteht eine freundschaftliche Verbindung zwischen den beiden und sie treffen sich hin und wieder zum Reden und Tanzen. Leider ist Ida schon fast besessen von der fixen Idee, dass sie den Tod von zwei Menschen nicht verhindern konnte. Sie macht sich Vorwürfe und wird von Schuldgefühlen geplagt. Da verliebt sie sich in Noah, ebenfalls Schüler an der Akademie, und neben Ida und Mara ihr Lichtblick in all dem Chaos um sie herum. Denn inzwischen dringt jemand immer wieder in Amys und ihr Zimmer ein und hinterlässt beängstigende Botschaften und Drohungen. Wer hat es auf Ida abgesehen? Etwa Cynthias Mörder? Weiß er von ihrer Vergangenheit?

Fazit:
Die noch sehr junge Autorin (16) tanzt selbst Ballett und beschreibt mit beeindruckend einfachen Worten die Verhältnisse an einer Ballettakademie. Ich selbst habe von Ballett gar keine Ahnung und kann mit den Fachbegriffen nicht viel anfangen – das tut der Geschichte aber keinen Abbruch. In jeder Zeile spürt man die Liebe der Autorin zum Ballett und dies findet sich auch im Charakter von Ida wieder. Sie tanzt mit Leidenschaft und Hingabe und gibt immer ihr Bestes. Der leichte und unbeschwerte Schreibstil hat mir richtig Spaß gemacht und das Cover passt hervorragend zum Thriller – Ballettschuhe und Blut – mehr braucht es nicht.

Leider kommen die Lehrer dieser Geschichte zu kurz, sie treten gar nicht in Erscheinung, was nach einem so tragischen Ereignis wie dem Mord an einer Schülerin sehr verwunderlich ist. Auch vermisse ich polizeiliche Ermittlungen zum Tod von Cynthia – davon ist gar keine Rede. Etwa bei der Hälfte des Buches hat mich Ida mit ihren Ängsten und kreisenden Gedanken genervt. Ich fand die Ausführungen und Wiederholungen langatmig und mich verließ die Lust weiterzulesen. Das Ende war dann zwar überraschend, aber auch sehr nüchtern gestaltet. Ich vermisse insgesamt die Beschreibung von ganz unterschiedlichen Emotionen (wie Wut, Angst etc.) in diesem Thriller, was aber bestimmt auch dem sehr jungen Alter der Autorin geschuldet ist.