Erwartungen enttäuscht
"Hoffentlich gibt es bald eine Fortsetzung", schrieb ich begeistert nach der Lektüre des ersten Paolo-Roversi-Romans "Die linke Hand des Teufels". Jetzt liegt der zweite Krimi mit dem Mailänder Journalisten Enrico Radeschi vor - und ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich den lesen möchte.
Sicher, auch diesmal beginnt die Story mit einem Donnerschlag. Wurde der Leser - zusammen mit dem zu Tode erschreckten Briefträger - beim ersten Mal mit einer abgeschlagenen linken Hand konfrontiert, so ist es diesmal Radeschi selbst, der in der Pariser Metro einem Killer gegenüber steht und befürchtet, um die Ecke gebracht zu werden.
Aber was dann folgt, ist alles andere als prickelnd. Eine langatmige Beschreibung der honorigen Gäste in der Mailänder Scala, Polizisten, die widerwillig als Bodyguards dienen, ein Bürgermeister, der plötzlich seine grüne Seele entdeckt und Enrico Radeschi als Laudator für einen Autor, der lobende Worte absolut nicht verdient hat. Dazwischen zahlreiche Zitate von italienischen Prominenten (Autoren? Politikern? Bildenden Künstlern?) die hierzulande wahrscheinlich nur ein eingeweihter Kreis kennt. Und als Krönung über jedem Kapitel Musiktitel samt Bedienungsanleitung für einen CD-Player - ein für mich ebenso unverständliches wie überflüssiges Stil-Element.
Das geruhsame Leben auf dem Land, die überaus witzigen Polizisten in Radeschis kleinen Heimatdorf, die originellen und humorvollen Einfälle, die den ersten Band so lesenswert machten, habe ich in dieser Leseprobe vergeblich gesucht. Und wenn man (nach einem "schnellen Vorlauf" im Vorwort) erfährt, dass Radeschi wohl eine Reise nach Paris unternimmt, sinkt die Chance, dass es ihn wieder in die Heimat verschlägt, ins bodenlose. Diese ländliche Idylle, in der sich das Böse nur unterschwellig ausbreitet, hat für mich aber gerade den Reiz des ersten Bandes ausgemacht.
Schade. Es sieht ganz so aus, als würden mit diesem Zweitling meine Erwartungen enttäuscht.
Sicher, auch diesmal beginnt die Story mit einem Donnerschlag. Wurde der Leser - zusammen mit dem zu Tode erschreckten Briefträger - beim ersten Mal mit einer abgeschlagenen linken Hand konfrontiert, so ist es diesmal Radeschi selbst, der in der Pariser Metro einem Killer gegenüber steht und befürchtet, um die Ecke gebracht zu werden.
Aber was dann folgt, ist alles andere als prickelnd. Eine langatmige Beschreibung der honorigen Gäste in der Mailänder Scala, Polizisten, die widerwillig als Bodyguards dienen, ein Bürgermeister, der plötzlich seine grüne Seele entdeckt und Enrico Radeschi als Laudator für einen Autor, der lobende Worte absolut nicht verdient hat. Dazwischen zahlreiche Zitate von italienischen Prominenten (Autoren? Politikern? Bildenden Künstlern?) die hierzulande wahrscheinlich nur ein eingeweihter Kreis kennt. Und als Krönung über jedem Kapitel Musiktitel samt Bedienungsanleitung für einen CD-Player - ein für mich ebenso unverständliches wie überflüssiges Stil-Element.
Das geruhsame Leben auf dem Land, die überaus witzigen Polizisten in Radeschis kleinen Heimatdorf, die originellen und humorvollen Einfälle, die den ersten Band so lesenswert machten, habe ich in dieser Leseprobe vergeblich gesucht. Und wenn man (nach einem "schnellen Vorlauf" im Vorwort) erfährt, dass Radeschi wohl eine Reise nach Paris unternimmt, sinkt die Chance, dass es ihn wieder in die Heimat verschlägt, ins bodenlose. Diese ländliche Idylle, in der sich das Böse nur unterschwellig ausbreitet, hat für mich aber gerade den Reiz des ersten Bandes ausgemacht.
Schade. Es sieht ganz so aus, als würden mit diesem Zweitling meine Erwartungen enttäuscht.