Interssante Idee

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suse9 Avatar

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     Zugegeben, da ich die Kapitelüberschriften immer zu ignorieren versuche, ist mir der Sinn der hier gewählten erst nach und nach bewusst geworden. Erst einmal wahrgenommen, konnte mich die Idee der gewählten Musiktitel, die super zu den Kapiteln passten, aber begeistern. Auch wenn ich nicht auf Anhieb bei allen Stücken wusste, was sich dahinter verbirgt, habe ich sie mir doch gleich parallel angehört und werde dies sicher fortsetzen, falls ich den Roman zu Ende lesen sollte.

 

Paolo Roversi kenne ich noch nicht, finde aber seinen Schreibstil einnehmend. Er ist nicht zu schwer, aber auch keineswegs platt. Die einzelnen Kapitel sind so gestaltet, dass ich mich sehr gut in die Szenerie einfinden konnte. Sei es nun der Aufzug der Reichen und Schönen oder der gehetzte Radeschi, der sich mit seiner geliebten Vespa durch verstopfte Straßen schlängelte, der Autor schilderte dies so, dass ich keine Schwierigkeiten hatte, mich mit auf die Vespa zu quetschen, um pünktlich bei der Buchvorstellung zu sein. Spätestens als Radeschi diese Veranstaltung zur Farce erklärte, flog ihm auch mein Herz zu.

 

Soweit meine positiven Eindrücke, die ich beim Lesen dieser Seiten gewonnen habe. Nun ein paar negative: Leider befürchte ich, dass ich schon so etwa erahnen kann, wohin die Handlung uns führen wird und der Autor nicht ohne Klischees auskommen wird. Erklären kann ich dies zwar nicht und hoffe auch, dass sich noch alles ganz ganz anders abspielen wird, als vermutet, aber das bleibt natürlich abzuwarten.

Warum im Klappentext von einem Konzert für die Bürgermeister die Rede ist, dann aber „Aida“ auf dem Programm steht, verstehe ich nicht, ist vielleicht auch nur ein kleiner Flüchtigkeitsfehler, der mich allerdings – als Opernliebhaber – ein bisschen stört. Auch, ob die Wahl des Titels stimmig ist, muss sich noch zeigen. Doch das nur am Rande.

 

Die ersten Seiten von „Tödliches Requiem“ konnten mich überzeugen und ich hoffe, dass es Paolo Roversi gelungen ist, einen Roman zu schreiben, den Radeschi gerne vorgestellt hätte.