Keine Lisbeth, aber ansonsten sehr gut!

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Es war eine der Überraschungen von Vorablesen im letzten halben Jahr, als ich „Die linke Hand des Teufels“ von Paolo Roversi zum Lesen erhielt. Statt einem betulichem Italien-Krimi mit mediterranen Lebensgefühl bekam ich einen spannenden Krimi mit einem verzwickten Plot vorgesetzt, der mich begeisterte. Auch „Tödliches Requiem“ ist dazu angetan, meine Aufmerksamkeit zu verdienen, obwohl mich bei diesem Buch eher der Klappentext denn die eigentliche Leseprobe fesseln konnte. Der Prolog steht seltsam unlogisch für sich alleine, da im Folgenden auf die Geschehnisse dort gar nicht mehr eingegangen wird und der Hacker Enrico Radeschi wieder putzmunter in Mailand sein Unwesen treiben darf. Die Idee der Kapiteleinleitung mit verschiedenen Musikstücken, die allesamt verschiedene Atmosphären und Stimmungen erzeugen, fand ich sehr gelungen, wohingegen die Spannung bisher so gut wie gar nicht präsent war. Hier hoffe ich noch auf deutlich mehr.

Ein Minuspunkt könnte eventuell auch der Verweis auf den Charakter der Hackerin Lisbeth Salander aus Stieg Larssons Millenium-Trilogie sein, da Enrico Radeschi mit dieser außer dem Beruf des Hackers nicht viel zu zu tun hat. Hier könnten einige Leser enttäuscht werden, die sich einen Lesegenuss à la Stieg Larsson erwarten, denn mit diesem hat der italienische Bestseller-Autor recht wenig gemeinsam – mir hat's bisher aber super gefallen und ich würde mich freuen, dürfte ich die Geschichte rund um Enrico Radeschi und die Geschehnisse in der Mailänder Scala weiter verfolgen!

 

Bücher sind wie Schiffe, die das Meer der Zeit durchsegeln (Francis Bacon)