Musik und Müll in Mailand

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zauberberggast Avatar

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Der Autor hat Kapitelüberschriften nach den Bedienungsschritten einer Stereoanlage gestaltet-es wird sozusagen alles mit „Musik“ unterlegt… Und die ist so unterschiedlich wie Klassik („Adia“ von Verdi) und Mainstream-Pop („Narcotic“ von Liquido) sowie Jazz von Miles Davis. Das ist originell, auch das Mailänder Setting, bei dem hehre Kulturprominenz auf die allzu reelle Umweltproplematik der italienischen Städte trifft ist interessant. Ich mag auch die Erzählweise von Roversi, obwohl ich den Vorgängerroman nicht gelesen habe. 

Dass der frei arbeitende und am Existenzminimum lebende und vor allem über Kriminalfälle berichtende Journalist Radeschi sich ein Zubrot als Speziallektor verdienen muss und in dieser Tätigkeit bestimmen ob bestimmte Fälle und Ermittlungsverfahren realitätsnah sind finde ich schon sehr amüsant. Als er die hübsche französische Nadia Colletti kennenlernt fragt sich der Leser: ist sie ein harmloser Flirt oder verbirgt sie ein Geheimnis, das im Verlauf der Erzählung noch eine Rolle spielen wird.

Im Großen und Ganzen klingt dies nach einem Krimi, den ich gern lesen würde, obwohl sich die Spannung mit der Leseprobe nur ganz gemächlich eingestellt hat.