Premiere in der Scala

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buecherfan.wit Avatar

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Im Prolog der Leseprobe taucht ein alter Bekannter auf: Journalist Enrico Radeschi aus "Die linke Hand des Teufels." Er gerät in der Pariser Metrostation Strasbourg-Saint-Denis in Lebensgefahr, als ein Unbekannter ihn mit der Pistole bedroht. Diese Situation gehört offensichtlich in eine wesentlich spätere Phase der Geschichte. Im 1. Kapitel ist dann Mailand der Schauplatz, wo sich alles, was Rang und Namen hat, zur Premiere von "Aida" in der Scala einfindet, darunter auch der Mailänder Bürgermeister Senio Biondi und sein Pariser Kollege Guilaume Deveuze. Biondi hat sich in Mailand unbeliebt gemacht, weil er zum Ende seiner zweiten Amtszeit unpopuläre Maßnahmen zum Umweltschutz durchsetzen will. Aus dem Klappentext wissen wir, dass er während eines Stromausfalls in der Scala umgebracht wird. Auch Enrico Radeschi ist von diesem Stromausfahll betroffen, als er mit der hübschen jungen Französin Nadia in einem Sushi Restaurant sitzt. Er hat sie bei einer Lesung kennengerlernt, wo ein junger Autor seinen wenig originellen Roman vorstellt und er selbst einen lobenden Vortrag halten sollte. Mit dieser Arbeit für einen Verleger verdient er sich ein Zubrot zu seinen nicht besonders reichlichen Einnahmen als freier Journalist für den Corriere.

Am Ende der Leseprobe vermutet der Leser, dass Radeschi im Fall des ermordeten Bürgermeisters für den Corriere ermitteln wird. Der Text liest sich gut, das Interesse des Lesers wird geweckt. Noch weiß man natürlich nicht, was Radeschi irgendwann nach Paris verschlagen wird, aber mögliche Verknüpfungen sind durch die junge Französin Nadia und Bürgermeister Deveuze gegeben. Mir gefällt der Romanauftakt gut.