Tödliches Durcheinander

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jule1 Avatar

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Es liegt sicher an mir und nicht an Paolo Roversi, dass ich keinen Zugang zu seinem zweiten Krimi fand, wo ich den ersten doch so gerne gelesen habe.

Den Inhalt hier wieder zu geben, ist für die, die den Krimi noch lesen wollen, nicht wirklich günstig und er ist auch schwer wiederzugeben. Ein Krimi soll ja spannend sein und man soll ja als Leser auf keinen Fall zu früh ahnen, wer der Täter sein könnte. Aber hier ist so ein heilloses Durcheinander mit Autonomen und Umweltschutz und Rache und Homosexuellen, so dass ich eigentlich nie einen annähernd roten Faden gefunden habe und deshalb auch keinen Spaß beim Lesen hatte.

Ärgern tun mich auch alle abgehandelten Klischees, der Mord der Ehefrau, weil sie ein Video über ihren homosexuellen Mann beim Verkehr bekommt, die Autonomen, die Häuser besetzen, der Pariser Bürgermeister, der getötet wird, weil er einen Stadtteil räumen lassen will etc.

Ganz schrullig ist wieder Enrico Radeschi, aber das die Polizei offensichtlich ohne ihn nichts oder fast nichts auf den Weg bringt, wird vielleicht auch der italienischen Polizei nicht gerecht.

In manchen Passagen, dann wenn es um die Stadt oder das Essen geht, hat mich der Krimi auch zu sehr an die von Donna Leon erinnert.

Insgesamt hat er mir keinen Spaß gebracht und ich war doch einigermaßen froh, dass die Seiten durch den großen Druck relativ schnell  umzublättern gingen. Aber vielleicht war das genau mein Fehler, dass ich zu schnell gelesen und deshalb wichtige Dinge verpasst habe.